Auch im tschechischen Teil des Vogtlandes findet man Bismarcktürme. Sie stehen in Aš und in Cheb. Im heutigen Blogpost stellen wir den Bismarckturm auf dem Berg Háj (Hainberg) in Aš (Asch) vor.
Inhaltsverzeichnis
Der Hainberg in Aš im böhmischen Teil des Vogtlands
Der Haj (Hainberg) ist sozusagen der Hausberg von Aš (Asch). Er erhebt sich nordöstlich der Stadt. Er ist mit seinen 758 m gleichzeitig der höchste Punkt des tschechischen Teils des Elstergebirges. Ursprünglich war der Hainberg ein relativ kahler und unbewaldeter Berg.
1861 kaufte die Stadt Aš den Berg von der Familie von Zedtwitz. Der Berg wurde von der Gemeinde bepflanzt und es entstand ein beliebtes Ausflugsgebiet, das auch heute noch in dieser Form existiert. Recht schnell entstand auch der Wunsch nach einem Aussichtsturm.
Einem ersten Antrag von Georg Unger, der aufgrund seiner großen Mithilfe bei der Bewaldung des Berges auch „Vater des Hainbergs“ genannt wird, wurde schon 1874 zugestimmt. Die Ascher Sektion des Alpenvereins baute 1884 eine Unterkunftshütte auf dem Berg, aber die Pläne zum Bau des Turmes gerieten wieder aus dem Fokus. 1891 unternahm man einen erneuten Versuch. Es wurden erste Gelder zum Bau gesammelt, aber auch diesmal kam der Bau nicht recht in Schwung.
Eigener Entwurf vs. Modell von Wilhelm Kreis
Der Aufruf der Studentenschaft zum Bau von Bismarcksäulen 1898 lieferte nun den entscheidenden Anstoß und der Rat der Stadt Aš beschloss den Bau eines Turmes. Kein geringerer als Wilhelm Kreis wurde um einen gebeten. Aber man wollte nicht seinen Entwurf „Götterdämmerung“ umsetzen, der immerhin 47 mal genutzt wurde.
In Aš wollte man einen eigenen Entwurf. Allerdings lehnt man hier die ersten beiden Entwürfe, die Kreis lieferte, ab. Erst ein dritter Entwurf, der sich klar von den bisherigen Konzepten der Bismarcktürme absetzte, fand die Zustimmung. Der Entwurf wurde 1901 auf der Kunstausstellung in Dresden mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Auch dieser Bau finanzierte sich, wie zahlreiche andere Bismarcktürme auch, hauptsächlich über Spenden.
Der Bau des Bismarckturms begann am 22.September 1902 und am 25.Dezember 1903 konnte das erste Mal die Bevölkerung den Turm besteigen. Die feierliche Eröffnung des Bismarckturms fand am 19. Juni 1904 statt.
Der Turm besteht aus Granit und hat einem quadratischen Grundriss von 6,7 x 6,7m, der sich nach oben verjüngt. Insgesamt hat er eine Höhe von 34 Metern.
Wo zu finden
Der Hainberg mit seinem Turm war ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Allein im ersten Jahr bestiegen über 20.000 Besucher den Bismarckturm in Asch. Auch heute zieht der Turm noch zahlreiche Gäste an.
Er ist von April bis Oktober bis 17:00 Uhr (in den Sommermonaten bis 19:00 Uhr) geöffnet. Die Turmbesteigung ist kostenlos. Für die Anreise mit dem Auto steht am Sportareal ein großer Parkplatz zur Verfügung. Der direkte Weg zum Turm sind von hier aus nur circa 350 Meter. Man kann aber auch eine größere Runde durch den Wald laufen.
Weitere Bismarcktürme im Vogtland
- Bismarckturm auf dem Kemmler in Plauen
- Bismarckturm auf dem Rosenbühl in Hof
- Netzschkauer Bismarckturm auf dem Kuhberg
- Bismarckturm in Markneukirchen
- Reuster Turm – Bismarckturm bei Ronneburg
- Bismarckturm in Cheb