Wanderung zur Schüssel am Großen Waldstein im Fichtelgebirge

Der heutige Ausflugstipp führt ins bayerische Fichtelgebirge auf den Rundweg Großer Waldstein.

Der Rundweg am Großen Waldstein

Der Große Waldstein liegt zwischen den Städten Sparneck, Weißenstadt und Zell im Fichtelgebirge. Den kurzen, aber sehenswerten Rundgang startet man am besten am Parkplatz des Waldsteinhauses. Es ist das ganzjährig bewirtschaftete Gast- und Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins. Von hier aus sind alle Wanderwege sehr gut ausgeschildert.

Die Westburg

Der Spaziergang über den Gipfelbereich des Großen Waldsteins startet linkerhand des Gasthauses „Waldsteinhaus“. Hier erhebt sich schon die erste mächtige Felswand, auf der die Reste der Veste Waldstein thronen. Die Westburg wurde um 1350 von Rüdiger von Sparneck als Ersatz für die Ostburg, auf die wir später noch zu sprechen kommen, erbaut, da diese nicht mehr den Ansprüchen der Zeit entsprach.

Seit der Zerstörung der Burg 1523 steht sie als Ruine auf dem Großen Waldstein. Ihren Beinamen Rotes Schloss verdankt sie einer kurzen Zwischennutzung im Spanischen Erbfolgekrieg zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Burg wurde während dieser Zeit als Lager genutzt. Das noch gut erhaltene Torhaus wurde dafür mit roten Ziegeln gedeckt. Auch jetzt noch kann man auf dem Weg zur Burg den einen oder anderen roten Ziegel auf dem Boden erkennen.

Heute gelangt man über die mächtige Burgpforte in den Innenbereich der einst stolzen Burg. Im Burghof erwarten den Besucher zwei Aussichtspunkte mit beeindruckenden Ausblicken auf die Landschaft. Und an einem sieht man auch schon das nächste Ziel: den Aussichtspunkt Schüssel.

Wo der Teufel Karten spielte

Direkt vor der Westburg läuft man auf einen als Solitär stehenden Fels zu , der sich nach oben erweitert. Das ist der sogenannten Teufelstisch. Um ihn ranken sich eine Sage. Hier soll der Teufel mit dem Feilenhauer aus Weißdorf, dem mächtigsten Geisterbanner seiner Zeit, eisernen Spielkarten gespielt haben.

Der Weg führt weiter Richtung Ostburg. Man kommt vorbei an großen, teilweise mit Moos bewachsenen Felswänden. Sie beeindrucken durch ihr einzigartige wellenartige Struktur. Die markanten Rundungen der sogenannten Wollsack- oder Matratzenbildungen der Granitfelsen entstanden durch Randzersetzungen unter der Oberfläche und wurden im Laufe der Zeit durch Erosionen freigelegt.

Die Ostburg und der Aussichtspunkt Schüssel im Fichtelgebirge

Vor dem Aufstieg zum Aussichtspunkt Schüssel kommt man an den Mauerresten der Ostburg sowie der Ruine der dazugehörigen Kapelle vorbei. Die Burg bestand von 1150 – 1375. Sie wurde von den Herren von Waldstein erbaut und gehörte danach den Herren von Sparnberg, die ihren Stammsitz zwischen Hirschberg und Blankenberg hatten. Die Ostburg markiert den Punkt, bis zu dem das Gebiet der Vögte im Mitteralter einst nach Franken reichte

Von den Mauerresten der Burg aus geht es über Treppen hinauf zur Schüssel. Der Namensursprung kommt von einer natürlich entstandene Verwitterungsmulde, in der sich Regenwasser sammelte. Sie war dort, wo heute der Aussichtspunkt ist.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Mulde verfüllt und an der obersten Stelle ein Aussichtspunkt errichtet. Der schöne Ausblick und der kurze Weg zur Schüssel machen ihn auch heute noch zu einem der beliebtesten Aussichtspunkte im Fichtelgebirge.

Von der Schüssel hat man einen fantastische Rundumsicht über den Großen Waldstein im Fichtelgebirge. Es ist ein faszinierender Blick auf die Landschaft.

Der Rundweg führt unterhalb der Ostburg wieder zurück zum Waldsteinhaus. Westlich des Parkplatzes kann man noch einen Blick auf den einzigen in Deutschland erhaltenen historischen Bärenfang werfen. Es ist ein aus Granit erbautes Gebäude in dem bis zum Jahr 1760 Bären gefangen wurden.

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Weitere Wanderungen am Großen Waldstein

Wer den Rundweg verlängern möchte, kann von hier aus zum cirka ein Kilometer entfernten Aussichtspunkt Arnsteinfelsen oder zur 2,5 Kilometer entfernten Saalequelle wandern oder eine Rast im Waldsteinhaus einlegen.

Weitere Ausflugsziele in der Nähe

• Im nahe gelegenen Selb dreht sich alles ums Porzellan. Sowohl bein einem Rundgang durch den Ort als auch im Porzellanikon kann man dem weißen Gold näher kommen
• Zu Besuch in Entenhausen – Das Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach
• Rundgang durch Rehau
• Ausflug nach Hof

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Karte vom Großen Waldstein mit Waldsteinhaus