Unsere heutige Entdeckungstour führt uns zum Wahrzeichen des Vogtlandes – der Göltzschtalbrücke, doch vorher machen wir noch einen kleinen Abstecher.

Inhaltsverzeichnis
Ein Abstecher zur Burg Mylau

Unser erstes Ausflugsziel ist die Burg Mylau, denn in der Dauerausstellung erhält man einen schönen Einblick in die Entstehung der Göltzschtalbrücke und die unterschiedlichen Entwürfe, die es gab.

Die Burg Mylau im nördlichen Vogtland gehört zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen. Einst als Fürstensitz um 1180 gebaut, ging sie gegen 1770 in bürgerlichen Besitz über und erlebte im 19. Jahrhundert einen Funktionswandel hin zur Fabrik – einer Spinnerei. Später wurde die Burg als Rathaus und nun heute als Museum genutzt.

So wandelbar wie die Nutzung ist auch die Baugeschichte. Es finden sich Elemente von der Romanik bis hin zum Jugendstil. Alle großen Baustile sind in der Burg verewigt.

Ein Wettbewerb zum Bau der Göltzschtalbrücke
Ein kleiner Teil der Ausstellung widmet sich dem Bau der Göltzschtalbrücke. Die größte Herausforderung beim Bau der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Hof war die Überwindung des Tales der Göltzsch.

Ein von der Bahn ausgeschriebener Wettbewerb hatte vier zum Teil sehr abstruse Vorschläge als Gewinner, wovon statisch aber keiner überzeugen konnte. Der Unglaublichste davon ist für mich eine Brücke mit zwei Etagen, in der die zweite Etage als Gefängnis genutzt werden sollte. Oder aber auch ein gewaltiger Damm, der keinerlei Öffnungen besitzt und einfach nur ein Bollwerk aus Stein ist, ist sehr spektakulär.

Letztlich machte sich der Leiter der Prüfungskommission selbst an die Planung. Er verwendete einzelne Ideen aus den Einreichungen und ließ eigene Erfahrungen vom Bau eines Viadukts einige Jahre zuvor einfließen.

Völlig außergewöhnlich war allerdings, dass er als Baustoff Ziegel verwendete, lediglich einige besonders stark beanspruchte Stellen waren aus Granit. Ziegel wurde deshalb verwendet, da Lehm in der Umgebung vorkam und Ziegel daher kostengünstig und schnell beschafft werden konnten. Immerhin benötigte man 50.000 Ziegel am Tag.


1846 wurde mit dem Bau begonnen und nur 5 Jahre später, am 15. Juli 1851 konnte man die Eröffnung des imposanten Bauwerkes feiern. Die Götzschtalbrücke ist mit 574 m nicht nur die längste Ziegelsteinbrücke der Welt, sondern auch die erste Brücke aus Ziegeln, die statisch berechnet wurde. Es wurden unglaubliche 26 Millionen Ziegel verbaut

Das riesige Viadukt hat 98 Bögen, die sich über das Tal der Göltzsch spannen. Mit 78 m Höhe war die Göltzschtalbrücke auch die damals höchste Brücke der Welt.

Die Gleichmäßigkeit der Bögen musste noch während des Baues verändert werden, da man in der Talsohle keinen festen Boden vorfand. Hier entstanden zwei riesige Bögen, die das Bauwerk aber noch eindrucksvoller machten.

Am Fuße der Götzschtalbrücke lädt ein Biergarten zum Verweilen und Bestaunen der Brücke ein. Wenn sie im Vogtland sind, machen sie unbedingt einen Abstecher zur größten Ziegelsteinbrücke der Welt – es lohnt sich sehr.
Der beste Fernblick auf die Göltzschatalbrücke
Das monumentale Bauwerk der Göltzschtalbrücke lässt sich von zahlreichen Orten in der Umgebung erspähen. Aber den mit Abstand schönste Fernblick hat man in Netzschkau. Hier gibt es einen kleinen Rastplatz mit einer Schaukel am Baum. Einfach wundervoll.
Der Aussichtspunkt liegt Netzschkau Nahe der Hermann-Löns-Straße bzw. in der Verlängerung des Reinsdorfer Wegs. Ganz am Ende vor dem Feld laufen Sie nur wenige Meter bis zu dem Rastplatz mit sensationellem Ausblick.

Tipps für Ausflugsziele in der Umgebung:
- es erwarten Sie zahlreiche Ausflugsziele in der nahegelegenen Residenzstadt Greiz (knapp 8 km)
- auch nach Reichenbach sind es nur ein paar Minuten mit dem PKW (knapp 5 km)
- eine tolle Aussicht über das Vogtland hat man vom Kuhbergturm bei Brockau (Bismarckturm, ca. 5 km)
- Sie finden ganz in der Nähe das Schloss Netzschkau, eines der ersten Wohnschlösser in Sachsen, erbaut 1492 im Barockstil (ca. 2 km)
- sowie das Alaunbergwerk in Mühlwand (ca. 5 km)
- und Kappels Floßteiche (ca. 8 km)
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Tolles Vogtland
Der Blog „Rund um die Göltzschtalbrücke“ präsentiert eine fesselnde Entdeckungstour im Vogtland, mit der imposanten Göltzschtalbrücke als Höhepunkt. Der Abstecher zur Burg Mylau vermittelt einen faszinierenden Einblick in die Baugeschichte und die vielfältige Nutzung dieses mittelalterlichen Juwels. Der Wettbewerb zum Brückenbau offenbart kuriose Ideen, darunter eine zweistöckige Brücke mit einem Gefängnis auf der oberen Etage. Beeindruckend ist die Wahl von Ziegeln als Baustoff für die Göltzschtalbrücke, die nicht nur die längste Ziegelsteinbrücke der Welt ist, sondern auch die erste, die statisch berechnet wurde. Die prächtigen Bögen und der atemberaubende Blick machen diesen Ausflug unvergesslich.
GlG
Lisa
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Vielen Dank! Es freut uns, dass dir der Beitrag gefallen hat. Ja, wir finden es auch ganz spannend, welche Ideen es zum Brückenbau gab.
Herzliche Grüße
Manja
Sehr geehrte Damen und Herren,
gibt es eine Liste der am Bau der Brücke beschäftigten Maurer?
Nach Erzählungen meines verstorbenen Vaters hat mein Urgroßvater (gelernter Maurer) damals wohnhaft in Ostpreussen am Bau der Brücke mitgewirkt. Sein Nachname war“ Saretzki“.
Es würde mich freuen, wenn sich in den Archiven ein Hinweis, z.B. in den Lohnlisten, finden ließe.
Für ihre Bemühungen bedanke ich mich herzlich
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
E.Groß
Hallo Frau Groß,
leider haben wir kein derartiges Archiv, aber versuchen Sie es doch einmal in den Stadtarchiven von Netzschkau oder Mylau. Eventuell werden Sie dort fündig.
Viele Grüße und viel Erfolg bei der Suche