Die Löwendrogerie in Oelsnitz ist seit weit mehr als 100 Jahren eine Institution in der kleinen Stadt im Vogtland. Und sie ist weit mehr als eine Drogerie – hier finden sie ein absolut sehenswertes Drogeriemuseum.
Eine kurze Geschichte der Löwendrogerie
Im Jahre 1922 zieht der Drogist Adolf Friedrich Zschernig mit seiner Drogerie von der Hauptstraße in die Untere Kirchstraße 7, wo sie sich auch heute noch befindet. An ihn erinnert der Namenszug am Haus der Drogerie. Gemeinsam mit seiner Frau Hedwig führte er das Geschäft durch eine wechselvolle Zeit bis 1954. Sein Nachfolger war Günther Drechsel.
1962 musste er einen Kommissionshandelsvertrag mit der HO schließen, führte aber die Drogerie bis 1989. Am ersten Juni des Jahres 1989 übernahm der jetzige Inhaber Michael Schilbach die Geschicke des kleinen Ladens und führt sie bis heute. Und in den Zeiten der großen Drogeriemarktketten geht die Zahl der inhabergeführten Drogerien leider immer mehr zurück. Umso schöner zu sehen, dass Michael Schilbach seine Drogerie erhält und sie gleichzeitig mit dem Museum zu einem Anziehungspunkt macht, der über die Grenzen von Oelsnitz hinaus bekannt ist.
Da sich die die Vorbesitzer von vielen Dingen, die zu ihrem Beruf und Laden gehörten, nicht trennen konnten, übernahm Schilbach nicht nur den Laden sondern gleichzeitig einen reichhaltigen Grundstock für das zukünftige Museum. Auf dem Dachboden und im Keller befanden sich unter anderem Teile der Ladeneinrichtung, Gefäße und Werbeschilder.
Das Drogeriemuseum in Oelsnitz – ein Kaufmannsladen für Groß und Klein
Das Museum ist direkt an die Drogerie angeschlossen und befindet sich in der ehemaligen Drogistenwohnung. Verteilt auf zwei Räume bekommt der Besucher einen wunderbaren Eindruck von einer Drogerie zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
Die Regale sind mit Seifen und Cremes, Dosen und Gläsern gefüllt. Von der Erbswurst bis zum Läusemittel, von Waschmittel bis zum Parfüm ist alles vorhanden, was eine Drogerie ausmacht.
Im zweiten Raum, dem Kontor, erhält der Besucher einen Einblick in den Büroalltag der Drogerie – sogar eine reichhaltige Bibliothek rund um das Thema Drogerie ist hier zu bewundern.
Auch wenn die Räume nur ca. 30 m² umfassen, hat man hier unwahrscheinlich viel zu entdecken und man kann sich kaum statt sehen an den schönen alten Verpackungen.
Alles ist mit Liebe zum Detail zusammengestellt und vermittelt einen wunderbaren Einblick in eine leider fast vergangene Einkaufskultur.
Das Einzige das fehlt, ist Platz verrät uns Michael Silbach bei unserem Besuch. Er könne locker noch mehrere Räume mit seiner Sammlung füllen.
Eine Besichtigung des Museums ist während der Öffnungszeiten der Löwendrogerie möglich, die sie auf der Internetseite der Löwendrogerie nachlesen können.
Nutzen Sie Ihren Besuch auch für einen Einkauf in einer der wenigen noch inhabergeführten Drogerie und tragen sie zum Erhalt der Einkaufsvielfalt bei.
Ein weiteres kleines Museum, das sich im weitesten Sinn mit Drogerie – nämlich mit der Rasurkultur – beschäftigt, finden Sie in Stützengrün in der Manufaktur für Pinsel und Rasierer bei Mühle in Stützengrün. Den Beitrag lesen Sie hier.