Im heutigen Blogpost besuchen wir die Burg Engelhaus (tsch. Andĕlská Hora), die manchen Quellen auch Engelsburg genannt wird. Sie liegt unweit von Karlsbad und besticht mit einem fantastischen Ausblick über den Kaiserwald.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte der Burg Engelhaus / Andĕlská Hora
Die Entstehung der Burg geht auf das Ende des 14. Jahrhunderts zurück. Obwohl die näheren Umstände nicht bekannt sind, kann man heute sagen, dass sie gemeinsam mit der Petschauer Burg (Becov) durch die Herren von Riesenburg erbaut wurde. Die Burg wurde auf einem Felssporn errichtet und diente zur Sicherung des Besitzes und der nahe liegenden Handelswege.
Unter der Herrschaft der Vögte von Plauen
Nach mehreren Besitzerwechseln eroberte Vogt Heinrich II. von Plauen im Jahr 1467 die Burg. Allerdings war sie nur ein Jahr in seinem Besitz. Ein zweiter Versuch der Eroberung von Heinrich III. von Plauen im Jahr 1480 war dann erfolgreicher.
Er baute Burg Engelhaus zu seiner zeitweiligen Residenz aus. Deshalb fällt in diese Zeit der Großteil der baulichen Veränderungen, die auch heute noch sichtbar sind. Um den ursprünglichen Palas (im Bild E) entsteht nicht ein ellipsenförmiger Burgwall und zwei Wachtürme (B und D). Als Wohnraum entsteht ein quadratisches Gebäude im Stil der Spätgotik (C).
Im Jahr 1567 endete hier die Herrschaft der Plauener Vögte und die Burg ging wieder durch mehrere Hände. Im 30jährigen Krieg wurde sie von den Schweden eingenommen und teilweise zerstört, so dass sie nur noch zeitweise bewohnt war.
Ihren endgültigen Untergang fand sie im Jahr 1718 bei einem Feuer, das die Burg zerstörte. Die Burg Engelhaus wurde danach ihrem Schicksal weitestgehend selbst überlassen.
Ausflugsziel Burg Engelshaus in Andĕlská Hora – und natürlich war Goethe schon hier
Aber Ruinen übten auch damals eine gewisse Anziehungskraft aus. Denn schon kurz nach der Zerstörung wurde sie zu einem beliebten Ausflugsziel der Karlsbader und ihrer Gäste. Und das ist sie auch heute noch. Die weitläufigen romantischen Ruinen der Burg Engelhaus laden zu einem Besuch ein.
An so einem Ort konnte Goethe natürlich nicht spurlos vorbeigehen. Zwischen 1786 und 1823 stattetet er der Andĕlská Hora mehrfach einen Besuch ab. Er war so begeistert von der Ruine, dass er hier seinen 37. Geburtstag feierte.
Heute sieht man in der Burganlage Teile der Mauer und auch die Wände des spätgotischen Wohnhauses der Vögte stehen noch bis kurz über die erste Etage. Schade ist, dass auf dem ehemaligen Palas Funkanlagen stehen, die den Gesamteindruck stören. Nichtsdestotrotz hat man vom Palas einen beeindruckenden Blick über die Landschaft.
Aber nichtsdestotrotz hat man von hier aus eine beeindruckende Aussicht auf die umliegende Hügellandschaft des Kaiserwaldes. Sie können schon von hier aus, die weiteren, in der Umgebung liegenden Burgen erkennen.
Anreise zur Burg Engelhaus
Andĕlská Hora liegt nur wenige Kilometer von Karlsbad entfernt. Von Karlsbad aus fährt eine Buslinie in den kleinen Ort und für den Rückweg können sie einen 9,6 km langen Wanderweg durch den wunderschönen Kaiserwald wählen.
Natürlich ist Burg Engelhaus auch mit dem Auto erreichbar. Parken Sie direkt an der der 1487-1490 erbauten gotischen Pfarrkirche des Erzengels Michael direkt zu Füßen der Burg. Nach nur wenigen Stufen haben Sie die Ruinen erreicht. Genießen Sie von hier aus die spektakulären Blicke in die weitere Umgebung.
Weitere Ausflüge in der näheren Umgebung, die sich gut mit einem Ausflug zur Burgruine Engelhaus verbinden lassen
- Loket mit der malerischen Burg
- Schloss und Burg Becov (Petschau)
- Burgruine Hartenstein
- Schloss Kynzvart (Königswart) und die Burgruine
- Cheb