Schon im Beitrag über den Saaleturm in Burgk konnten Sie einen Blick auf das nahe gelegene Schloss Burgk werfen. Im jetzigen Beitrag spielt das Schloss selbst die Hauptrolle.
Die einstige Reußische Residenz ist ein beliebtes Ausflugsziel im thüringischen Vogtland und beherbergt heute ein Museum mit historischen Wohn- und Schauräumen rund um die fürstliche Wohnkultur. Zusätzlich lädt die Umgebung zu Wanderungen ein.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte von Schloss Burgk
Auf einem Felsplateau an der Saaleschleife errichteten die Vögte von Gera schon im Mittelalter eine Burg. Dessen Gründung ist allerdings nicht genau datiert. Die erste Erwähnung der Burg ist eine Verpfändung derselben im Jahr 1365 an den Deutschen Orden.
1403 kam sie wieder zu den Vögten zurück. Heinrich VII. von Gera riss die alte Anlage ab und lies eine neue Burg mit Wohnturm erbauen. Teile davon sind noch heute erhalten.
So gehört das Amtshaus, einst Torhaus und Vorburg für die Wachsoldaten, das ca. 1524 einen Oberbau aus Fachwerk erhielt, zu einer der besterhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen Deutschlands zählt.
Nach dem Aussterben der Linie der Vögte von Gera ging das Schloss 1596 in den Besitz der älteren Linie Reuß aus Greiz über. Unter ihrer Ägide wurde die Schlossanlage erweitert und zum Herrschaftssitz ausgebaut.
Heinrich II. Reuß von Plauen schuf nun eine geschlossene Burganlage. Noch heute zeugt die barocke Ausstattung von dieser Zeit.
Von 1616 bis 1697 war Schloss Burgk die Residenz der selbständigen Herrscher Reuß-Burgk. Danach war es Jagd- und Sommersitz der älteren Linie Reuß, die im Unteren Schloss in Greiz ihren Stammsitz hatten. Von den Umbauarbeiten dieser Zeit zeugen das Jagdzimmer oder auch die kostbaren Seidentapeten im chinesischen Stil an den Wänden der Salons.
Aus dem Schloss wird ein Museum
Noch bis 1945 war Schloss Burgk im Familienbesitz. Seit 1952 ist es als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Und da es großen Plünderungen in Kriegs- und Nachkriegszeit entging, kann man heute noch die reiche Innenausstattung der verschiedenen Jahrhunderte bewundern.
Generell ist die Ausstattung des Schlosses sehr vielfältig. Sie spannt einen weiten Bogen, von einem sehr schlichten Rittersaal, in dem auch heute noch Konzerte stattfinden über das schon angesprochenen Jagdzimmer, das Chinazimmer im Rokokostil oder das Prunkschlafzimmer in vollster Barockpracht.
Das Schloss Burgk ist ein hervorragendes Zeugnis fürstlicher Wohnkultur über mehrere Jahrhunderte.
Schauen Sie im Rittersaal auch unbedingt nach oben. Die reich verzierte Holzdecke wurde im Dachstuhl aufgehangen und somit kommt der Saal völlig ohne Pfeiler und Stützen aus. Für die damalige Zeit eine ganz außergewöhnliche Konstruktion.
Im Schlosshof finden Sie die Kapelle mit einer Silbermann-Orgel und die Schlossküche mit einem riesigen Kamin. Er ist mit 21,50 m der größte Kegelkamin in Deutschland.
Außerdem verfügt die Küche über einen mechanischen Bratenwender aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde von einem Uhrenmeister gefertigt und ist auch heute noch funktionsfähig.
Aber nicht nur das Schloss, sondern auch die Außenanlagen mit den holzbedeckten Wehranlagen laden zu einer Besichtigung ein.
Besonders sehenswert ist der Rote Turm mit seiner Fachwerkhaube aus der Zeit der Spätrenaissance.
Ein kurzer Spaziergang führt Sie zum ca. 300 Meter südlich des Schlosskomplexes gelegenen Sophienpark mit dem Rokoko-Pavillon aus dem Jahr 1753.
Wenn sie noch mehr Zeit rund um das malerische Schloss verbringen möchten: ein Wanderweg führt zu einer idyllischen Holzbrücke an der Saale und zur Talsperre Burgkhammer.
Auf keinen Fall sollten Sie aber den Blick vom Saaleturm verpassen.
Wo?
- Schloss Burgk
- Ortsstraße 16, 07907 Burgk
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Öffnungszeiten und Preise auf der Homepage des Museums
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Super Empfehlung
Schloss Burgk ist einfach Klasse – sehr gut erhaltene Substanz und Einrichtung. Der Beitrag zum Schloss gefällt mir sehr 🙂
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