Eine der schönsten Brücken im Vogtland, wenn nicht sogar von Deutschland, steht in der Nähe von Ziegenrück. Wir nehmen Sie mit auf einer kurzen Wanderung durch den Ottergrund zur Brücke und dann weiter entlang der stillgelegten Bahngleise. Sowohl die Brücke, als auch der Weg an sich bieten zahlreiche spannende Fotomotive.
Inhaltsverzeichnis
Wanderung zur Ziemestalbrücke
Unser Ausgangspunkt für die Wanderung rund um die Ziemestalbrücke ist der Parkplatz am Ottergrund nahe der kleinen Ortschaft Drognitz . Wenige Meter hinter der Ottermühle gibt es eine unscheinbare Abzweigung, die auf den Parkplatz führt. Allerdings bietet er nur Platz für ein paar wenige Autos. An beliebten Ausflugstagen kann er deshalb belegt sein.
Abstecher zur Wysburg
Vom Parkplatz aus folgen wir dem breiten Waldweg entlang des Otterbachs. Nach circa einem Kilometer erreichen wir die Abzweigung zur Wysburg. Wer Lust hat, kann hier die Wanderung verlängern und einen Abstecher zur Wysburg machen. Es ist eine Burgruine, deren Reste in den letzten Jahren verfestigt und teilweise saniert wurden.
Es gibt von hier aus auch einen Weg, der oberhalb der Brücke endet. Aber da wir den Talweg wählen, geht es wieder zurück zur Abzweigung.
Auf geht’s zur Brücke
Wir gehen nun weiter Richtung Talsohle. Nachdem wir die kleine Holzbrücke über den Fluss genommen haben sind es nur noch ein paar Meter bis zur Ziemestalbrücke.
Wir erkunden die Ziemestalbrücke erst einmal von unten. Was für ein beeindruckendes Bauwerk. Die fragile Brückenkonstruktion fasziniert schon von hier aus sehr.
Aber wir wollen ja nicht nur die Brücke von unten ansehen, sondern wir wollen ganz nach oben. Zwei Wege führen von hier auf die Ziemestalbrücke. Einer führt über einen Trampelpfad vor der Brücke rechts den Berg nach oben. Er ist zwar ein wenig steil, lässt sich aber gut laufen. Der kurze Anstieg ist schnell überwunden. Ein weiterer Weg beginnt direkt links neben dem Brückenpfeiler. Recht versteckt führen hier Treppen nach oben. Sie sind steil und kurz, an manchen Stellen schon sehr zugewachsen und es gibt kein Geländer. Den Weg fanden wir nicht so geeignet. Deshalb ging es für uns den ersten Weg hinauf.
Der Anstieg entschädigt schon zwischendurch immer wieder mit schönen Blicken auf die Brücke.
Nun stehen wir oben! Für den Anstieg werden wir mit einem zauberhaften Blick über das Ziemestal belohnt.
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Die Geschichte der Ziemestalbrücke
Was für eine beeindruckende Brücke, die hier mitten ins Tal bebaut wurde. Erbaut wurde die Brücke für die Bahnstrecke im Reußischen Oberland zwischen Triptis und Marxgrün in den Jahren 1893 bis 1895. Fünf Pfeiler tragen die 115 Meter lange und 32 Meter hohe Brücke aus Stahl die leicht gekrümmt das Tal überspannt.
Man wählte Stahl, da man die hohen Transportkosten für Steine scheute.
Die Eisenbahnlinie ist schon lange stillgelegt und nur vereinzelt fahren Draisinen ab Ziegenrück über die Bahn. Aber die Brücke steht unter Denkmalschutz, so bleibt sie uns noch lange erhalten
Ein beliebter Fotospot in Thüringen
Wir laufen über die Brücke, was mit Höhenangst gar nicht so einfach ist. Aber der Ausblick entschädigt auch hier für vieles. Direkt unter der Schienenstrecke führt ein weiterer Weg über die Brücke. Den Revisionsweg erreicht man über ein paar Stufen. Auch hier wird der Blick nach unten durch das Gitter frei gegeben. Ich entscheide mich dann doch wieder umzukehren und nicht noch einmal die Brücke zu überqueren.
Obwohl die Ziemestalbrücke in den letzten Jahren durch ihre Popularität ein beliebter Fotospot geworden ist, war es angenehm ruhig. Mit uns waren nur wenige Besucher hier und wir konnten das Bauwerk und den Ausblick genießen.
Nach einer kurzen Pause geht es auf der Seite mit dem kleinen Häuschen weiter immer den Schienen entlang. Aber Achtung, am Wochenende kann es passieren, dass Draisinen auf den Strecken fahren. Nach nur wenigen 100 Metern erreichen wir den ersten Tunnel und kurz darauf einen zweiten.
Die Schienen geben für die weitere Wanderung den Weg vor, bis wir rechterhand die Straße sehen. Das letzte Stück zurück zum Parkplatz führt über die serpentinenartige Straße hinunter zur Ottermühle und wieder weiter zum Parkplatz. Nach ca. 5,5 Kilometer haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht.
Fazit
Einsam, urig und erlebnisreich – diese Wörter beschreiben unsere Wanderung zur Ziemestalbrücke perfekt. Zu Beginn des Weges können wir die reizvolle Landschaft im Ottergrund genießen.
Der zweite Teil ist geprägt von der ingenieurstechnischen Leistung des Brücken- und Tunnelbaus bei der Überschienung des Thüringer Schiefergebirges. Der Weg an den stillgelegten Schienen lässt nur erahnen, unter welchem Aufwand die Gleise hier verlegt wurden.
Besonders reizvoll sind die Wege durch die Tunnel. Hier ist aber auf jeden Fall eine Taschenlampe oder ein Handy von Vorteil. Trotz des Anstiegs zur Brücke ist die Wanderung eher als leicht einzustufen. Auf jeden Fall sollte man festes Schuhwerk tragen. Die Tour ist für Eisenbahnfreunde und Wanderlustige gleichfalls ein Erlebnis.
Sehenswertes in der Nähe der Ziemestalbrücke
- Nur wenige Kilometer von der Ziemestalbrücke entfernt liegt das kleine Städtchen Ziegenrück. Hier kann man gemütlich an der Saale entlang spazieren.
- Auch nicht entfernt steht der Saaleturm, von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Saale und das Schloss Burgk, das man auch besichtigen kann.
- Unterhalb von Schloss Burgk befindet sich die Talsperre Burgkhammer. Von hier kann man schöne Wandertouren unternehmen, unter anderem zum Kobersfelsen.