Das Vogtland ist das Land der Brücken. Hier finden Sie mit der Göltzschtal- und der Elstertalbrücke die größte und die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt. Mit der Autobahnbrücke Pirk, auch Elstertalbrücke Pirk genannt, steht im Vogtland auch die größte Quadersteinbrücke Europas. Im Volksmund hieß sie lange Zeit „Die Unvollendete“. Warum erfahren Sie bei unserem Ausflug zur Autobahnbrücke Pirk.
Inhaltsverzeichnis
Der lange Bau der Autobahnbrücke Pirk
Egal ob man eine Bahnstrecke bauen will oder eine Autobahn – im Vogtland müssen auf vielen Strecken tiefe Taleinschnitte überquert werden. So auch beim Bau der Autobahn von Chemnitz über Plauen nach Hof in den 30er Jahren. 1936 plante man für die Überquerung des Tals der Weißen Elster die Autobahnbrücke Pirk.
1938 konnte der aufwendige Bau beginnen. Circa 450 Arbeiter waren rund um die Uhr im Einsatz. Aber 1940 musste der Brückenbau wenige Monate vor der geplanten Fertigstellung eingestellt werden, da der zweite Weltkrieg zu einem großen Arbeitskräftemangel führte. Die 12 Bögen der Brücke waren komplett fertig, es fehlte nur noch die Fahrbahn und die Absicherungen.
Aber auch nach Beendigung des Krieges wurde der Bau nicht fortgeführt. Die Autobahnbrücke Pirk lag nur 1,5 km nordöstlich vom Sperrgebiet zur BRD entfernt. Somit sah man für einen Weiterbau der Brücke keinen Anlass. Deshalb blieb die Brücke 50 Jahre unvollendet – Ein Bauwerk mit Bögen und ohne „Decke“, das ohne Funktion in Grenznähe stand.
Mit der Wende begann das zweite Leben der Autobahnbrücke Pirk. Schon 1989 wurde beschlossen, 1990 den Bau wieder aufzunehmen.
Eigentlich wäre es aufgrund der Schäden durch den Verfall preisgünstiger gewesen, die Brücke abzureißen und neuzubauen. Hinzukam, dass die alte Fahrbahn viel schmaler geplant wurde als die 29,5 m die sie bei der neuen Brücke haben sollte. Die Pfeiler hätten diese Last nicht tragen können.
Das die Brücke in Pirk heute noch in ihrer ursprünglichen Form steht, ist dem Leiter des Sachgebietes Tunnel- und Brückenbau in der obersten Baubehörde des Freistaates Bayern, Josef Scheidler, zu verdanken, der durch eine Überkonstruktion und den Umbau der Widerlager eine Möglichkeit sah, die monumentale Brücke zu erhalten. Da er sich so sehr für den Erhalt der Brücke eingesetzt hat, wurde ihm zu Ehren einen Tafel am Fuß eines Pfeilers angebracht.
Der Verkehr kann endlich rollen
Die erste Fahrbahnrichtung konnte schon im Oktober 1992 für den Verkehr frei gegeben werden, die andere Richtung folgte im September 1993. Heute ist die Brücke Teil der A72 und Sie befahren die Brücke wenn Sie von Plauen nach Hof unterwegs sind. Die Autobahnbrücke Pirk ist sowohl aufgrund ihrer verbindenden Lage zwischen Sachsen und Bayern als auch wegen dem zeitigen Beginn und der Zusammenarbeit der beiden Länder, für die Region zu einem Einheitsdenkmal geworden.
Die beeindruckende Brücke hat eine Gesamtlänge von 505,5 m und ist über 60m hoch. Durch die schmalen Pfeiler wird die Höhe optisch noch verstärkt.
Was es sonst noch rund um die Elstertalbrücke Pirk gibt
Einen sehr schönen Blick auf die Brücke hat man vom Bahnhof Pirk. Direkt an der Brücke befindet sich ein großer Parkplatz, den Sie als Start- und Zielpunkt für Wanderungen ins Burgsteingebiet nutzen können. Als Ausflugsziel bietet sich hier die Thermalquelle oder auch die Schafbrücke im Kemnitzbachtal an. Aber auch ein Abstecher nach Geilsdorf ist sehr lohnenswert.
Stärken können Sie sich in Judith Brückenstüb’l. Genießen Sie von hier aus einen wunderbaren Blick auf die Autobahnbrücke Pirk.
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Tipp Kirche in Dröda und Katzengoldweg
Hallo Manja,
ich war bei deiner Buchlesung im Schloss Leubnitz. Das war ein schöner Abend, vielen Dank dafür.
Hier noch ein Tipp für die Gegend um Pirk: im Dörfchen Dröda steht eine ungewöhnliche & wunderschöne Kirche. Die Lage im schönen Feilebachtal mit Pferdeweide, direkt 500 m vor der Staumauer ist auch sehr sehenswert. Wenn man vom Dorf rechts an der Staumauer vorbei geht, kommt man auf einen Schotterweg welcher voller schwarzer Steine mit Katzengold (Schwarzschiefer mit Pyrit) aufgeschüttet ist. Diese Steine findet man rings um die Talsperre Dröda. z.B. auch wenn man dem Talsperrenweg folgt vom Dorf Engelhardtsgrün Richtung Bobenneukirchen. Die schönen Steine liegen da reichlich, man muss wenig suchen.
Viele Grüße Manja Wurzl
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Hallo Manja 🙂
Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass Dir die Lesung so gut gefallen hat. Ich fand es auch einen ganz wundervollen Abend. Und danke auch für den Tipp. Wir waren vor ein paar Jahren schon einmal an der Talsperre. Man konnte sie besichtigen (ich glaube, es war zum Tag des Wassers.) Beim nächsten Besuch werden wir mal auf die Steine achten.
Herzliche Grüße, Manja