Entenhausen liegt in Schwarzenbach – zu Besuch im Erika-Fuchs-Haus

In der beschaulichen Stadt Schwarzenbach an der Saale in Bayern findet sich ein ganz besonderes Juwel für Comicliebhaber und Kulturinteressierte gleichermaßen: das Erika-Fuchs-Haus. Dieses einzigartige Museum ist nicht nur eine Hommage an eine der bedeutendsten Übersetzerinnen Deutschlands, sondern auch ein Ort der Inspiration, Bildung und Unterhaltung für Besucher jeden Alters.

Die Neugier der Passanten wird schon vor dem Erika-Fuchs-Haus geweckt: Farbenfrohe Paneele, die vom Künstler Niels Oskamp illustriert wurden, bieten einen Vorgeschmack auf die Welt der Comics.

Das Erika-Fuchs-Haus ist nach der legendären Übersetzerin Erika Fuchs benannt, die vor allem für ihre Arbeit an den deutschen Übersetzungen der Disney-Comics bekannt ist. Die 2005 gestorbene Erika Fuchs war nicht nur Übersetzerin, sondern auch Chefredakteurin den Mickey-Maus-Magazins. Ihre einzigartige und einfallsreiche Art der Übersetzung verlieh den Geschichten eine besondere Note und machte sie zu einem integralen Bestandteil der deutschen Popkultur.

Mit Sprachwitz und Zitierfreude war sie eher auch eine Neuschöpferin, als Übersetzerin für die Disney Comics mit Donald, Dagobert und Co. Das Museum ehrt ihr Vermächtnis, indem es nicht nur Einblicke in ihr Leben und Werk bietet, sondern auch eine breite Palette von Aktivitäten und Ausstellungen präsentiert, die die Welt der Comics und der Sprache erkunden.

Was macht das Erika-Fuchs-Haus so besonders? Es ist nicht nur ein Museum, das die Geschichte von Comics und ihrer Übersetzung erzählt, sondern es ist auch ein Ort, an dem Besucher interaktiv teilhaben können. Die Ausstellung bietet zahlreiche Mitmachstationen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistern. Von interaktiven Spielen und Workshops bis hin zu Leseecken und Veranstaltungen bietet das Museum ein facettenreiches Erlebnis, das die Fantasie anregt und das Lernen auf spielerische Weise fördert. Man kann direkt in die bunte Welt rund um Donald Duck, Dagobert Duck oder Daniel Düsentrieb eintauchen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn man kann ein Talerbad nehmen.

Besonders für Kinder ist das Erika-Fuchs-Haus ein wahres Paradies. Die Ausstellung ist kinderfreundlich gestaltet und lädt auch junge Besucher dazu ein, die Welt der Comics zu erkunden. Darüber hinaus vermittelt das Museum auf unterhaltsame Weise wichtige Botschaften über Sprache, Kultur und künstlerischen Ausdruck. So kann man am Wortgenerator neue Wörter generieren und sich selbst an Übersetzungen üben. Und an einer Wand kann man aus großen Buchstaben „Erikative“ formen, wie Fuchs-Fans sie nennen: Verkürzte Verben (Inflektive) wie „knacks“, „gähn“ oder „klatsch“, mit denen die Übersetzerin die deutsche Sprache nachhaltig prägte. Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum wechselnde Sonderausstellungen zum Thema Comic.

Die Ausstellung im Erika-Fuchs-Haus umfasst eine Vielzahl von Exponaten, darunter Originalzeichnungen, Drucke und Memorabilien aus der Welt der Comics. Ein Film zu Beginn ermöglicht, die Entwicklung der Comics im Laufe der Zeit zu verfolgen und Einblicke in die kreative Arbeit der Künstler und Übersetzer zu gewinnen. Neben den Disney-Comics werden auch andere bedeutende Werke des Genres präsentiert, die die Vielfalt und den Reichtum dieser Kunstform verdeutlichen. Eine umfassende Bibliothek und ein auf Comics spezialisierter Museumsshop runden den Besuch ab. Im Museumsshop hätte ich mir einzig noch ein paar Plüschfiguren von Donald Duck gewünscht, die hätten den Besuch fürs Kind perfekt gemacht.

Insgesamt ist das Erika-Fuchs-Haus ein einzigartiges kulturelles Zentrum, das die Bedeutung von Comics und Sprache würdigt und gleichzeitig ein unterhaltsames Erlebnis für die ganze Familie bietet. Ein lohnenswerter Besuch für die gesamte Familie. Man erfährt viel über die Donald Duck und die anderen liebenswerten Disney-Figuren. Wer Schwarzenbach an der Saale besucht, sollte unbedingt einen Abstecher ins Erika-Fuchs-Haus machen und sich von der Magie der Comics verzaubern lassen. Denn mitten in der oberfränkischen Provinz ist die Popkultur lebendig.

Nach dem Museumsbesuch kann man noch einen Abstecher durch die kleine Stadt unternehmen und auf den Spuren von Erika Fuchs, die hier von 1933 bis 1984 gelebt hat, wandeln.

• Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic und Sprachkunst
• Bahnhofstraße 12, 95126 Schwarzenbach an der Saale
• www.erika-fuchs.de

Wem das Erika-Fuchs-Haus gefallen hat, kann auch in Plauen die Galerie e.o.plauen besuchen. Seine Geschichten rund um Vater und Sohn sind Vorläufer des modernen Comic.