Das „Land der 1000 Teiche“ im Thüringer Vogtland ist eine reizvolle Seenlandschaft, in der man herrlich Spazieren und Wandern kann. Was es rund um die Plothener Teiche zu entdecken gibt, verraten wir im Blogpost.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte der Plothener Teiche
Die Plothener Teiche liegen nahe der Ortschaften Plothen, Dreba und Knau unweit von Ziegenrück auf einer Hochfläche des Thüringer Schiefergebirges und erstrecken sich auf ca. 75 km². Der Beiname Land der 1000 Teiche kommt nicht von ungefähr, denn ehemals gab es in diesem Gebiet ca. 1.600 Teiche. Heute sind es noch ca. 600.
Das Teichgebiet wurde von Mönchen im 11./12. Jahrhundert zum Zweck der Fischzucht angelegt. Aufgrund der Fastentage bestand eine hohe Nachfrage nach Fisch, denn so konnte man geschickt das Fleischverbot umgehen.
Die Teiche sind sogenannte Himmelsteiche, d.h. sie werden vom Regenwasser gespeist. Sie wurden kaskadenförmig angelegt und waren teilweise durch Kanäle verbunden. Für die damalige Zeit stellte die Anlage eine Meisterleistung dar.
Das Pfahlhaus am Hausteich
Einige der Teiche wurden im Laufe der Zeit zusammengelegt, sodass größere Teiche entstanden, so wie der Hausteich, der mit 32 Hektar der größte Teich des Gebietes ist. Hier steht auch das heimliche Wahrzeichen der Plothener Teiche, das Pfahlhaus.
Umspült vom Wasser steht es schon seit Jahrhunderten auf Lärchenpfählen am Rande des Hausteiches. Über seine genaue Entstehung ist allerdings nichts bekannt. Aufgrund des Alters des Holzes kann man nur vermuten, dass es im 17. Jahrhundert zu einer Zeit entstanden ist, als das Gelände zum Fürstenhaus Reuss ältere Linie gehörte. Von ihnen wurde es als Jagdhaus für die hier stattfindenden Entenjagden genutzt. Außerdem diente es zu Repräsentationszwecken.
1878 wechselte der Eigentümer. Das Gebäude gehörte nun zum Rittergut Knau. Die Inhaber wiederrum verpachteten es als gastronomische Einrichtung. Dies geschah zu einer Zeit, im Teichgebiet ein reger Ausflugsverkehr begann. Seinen Höhepunkt hatte der Tourimus in den 1920er und 30er Jahren, als auch in mehreren Zeitschriften von der Schönheit der Teichlandschaft berichtet wurde.
Seit Mitte der 1950er Jahre werden die Teiche für die Binnenfischerei genutzt und das Pfahlhaus diente als Geräteraum und Futtermittellager.
1995 begann mit der Gründung des Heimatvereins Plothen die Rettung des Pfalhauses. Unter seiner Leitung wurde das Pfahlhaus grundlegend saniert. Das Haus erhielt einen vollkommen neuen Unterbau. Seitdem steht es auf 54 statt vorher auf 90 Pfählen. Mit dem Ende der Sanierung konnte im Jahr 2000 ein Museum für Fischerei- und Teichwirtschaft im Häuschen eröffnet werden. Zusätzlich es gibt es eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Hauses.
Das Museum ist von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen nachmittags für Besucher geöffnet. Individuelle Öffnungszeiten können über die Tourismusinformation Plothen vereinbart werden.
Wandern an den Plothener Teichen
Als Besucher hat man zahlreiche Möglichkeiten, das Gebiet zu erkunden. Man kann Wandern, Radfahren, Reiten, Kremserfahrten buchen und sich im Herbst auch aktiv beim Abfischen beteiligen. Aber natürlich kann man auch nur einfach zuschauen, wenn die Teiche abgefischt werden und sich im Nachgang den Fisch schmecken lassen. Karpfen, Zander, Aale und Schleie werden in den Teichen auch heute noch gezüchtet.
Auf einem Rundweg kann man auf ca. 7 Kilometer das Teichgebiet auf einem Naturlehrpfad erwandern. Am Wegesrand stehen zahlreiche Anschauungs- und Thementafeln. Besonders interessant ist es in der Dämmerung im Frühjahr und Herbst, wenn viele tausend Vögel hier zu sehen sind. Allabendlich kommen tausende von Staren, um im Schilf zu übernachten. Dieses besondere Naturschauspiel wird auch Starenwunder genannt.
Aber auch ohne die Stare kann man jederzeit zahlreiche Pflanzen und Tiere im Teichgebiet beobachten. Direkt am Parkplatz am Hausteich kann man sich in der Infostelle für Naturschutz und Umwelt eingehender über das einzigartige Gebiet informieren.
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Übernachten
Wer in Teichgebiet übernachten möchte, kann das entweder in den Gasthöfen den umliegenden Ortschaften oder in der Jugendherberge Plothen am Hausteich. Außerdem gibt es zwischen Haus- und Fürstenteich einen Campingplatz.
In der Nähe der Plothener Teiche
In der Nähe der Plothener Teiche steht das Rittergut Knau. Von hier aus führt ein Rundweg über das Gut und den Schlosspark über den Töpfersberg und bis hin zur Wassermühle nach Knau.
Außerdem liegt ganz in der Nähe das kleine Städtchen Ziegenrück, das unbedingt einen Besuch wert ist.