Der kleine Ort Kauschwitz liegt circa fünf Kilometer von Plauen entfernt im Tal der Syrau und gehört seit der Eingemeindung im Jahr 1999 offiziell zu Plauen. Der prägende Bau des Ortes ist die Kapelle Kauschwitz, der wir uns im heutigen Beitrag widmen.
Inhaltsverzeichnis
Kauschwitz und seine Kapelle
Kauschwitz blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Ortsnamen lässt sich noch der slawische Ursprung erkennen. Denn der Ort hieß ursprünglich Cuswictz, was soviel wie Walddorf heißt. Auch hier wurden die Vögte eingesetzt und die Slawen zurückgedrängt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auch auf eine Urkunde von Vogt Heinrich von Plauen aus dem Jahr 1263 zurück.
Heute ist der markanteste Bau des Ortes die Kapelle Christi Himmelfahrt. Sie liegt mitten im Ort in einem kleinen Park nahe des ehemaligen Rittergutes. Sie ist von einem Wassergraben und Teich umgeben und das deutet auch auf ihre ehemalige Funktion hin.
Denn zur Kapelle wurde der Bau erst später – Zur Zeit ihrer Entstehung im 12. Jahrhundert war sie eine Wasserburg mit einem Wehrturm. Zeitlich lässt sich nicht mehr einordnen, ab wann sie nicht mehr bewohnt wurde und damit auf dem Verfall preis gegeben war. Nur Reste des alten Wehrturms blieben übrig und standen lange leer. Im 16. Jahrhundert benötigte man im Dorf einen Korn- und Vorratsspeicher und baute das den Turm dafür um.
Die Kapelle Kauschwitz – vom Wehrturm zur Kapelle
1763/1764 entstand aus dem Turm eine Kapelle. Oberhofrichter Adam Friedrich von Watzdorf verlor 1760 sein Augenlicht. Noch im selben Jahr erlangte er es wieder und glaubt an ein Wunder. Seine große Frömmigkeit veranlasste ihn zum Bau einer Kapelle. Er hielt den mittlerweile wieder leerstehenden Turm der alten Wasserburg für ein geeignetes Gebäude. Er veranlasste zahlreiche Umbauten, unter anderem den sechseckigen Fachwerkanbau am Eingang zur neuen Kapelle. Die Umwidmung des Turmes erklärt auch die ungewöhnliche Form der Kapelle von Kauschwitz.
Bis 1880 wurde die Kirche für Gottesdienste und Andachten genutzt, allerdings war der Zahn der Zeit schon spührbar. 1890 spendete ein Plauener Fabrikant, dessen Namen leider nicht überliefert ist, Gelder, um die Kirche wieder zu sanieren. In diese Zeit fällt wahrscheinlich der Umbau des Fachwerkanbaus. Er wurde durch einen massiven Anbau ersetzt, den wir auch heute noch seen.
Nach dem zweiten Weltkrieg verfiel die Kirche erneut. 1974 konnte die Kapelle im Inneren saniert werden. Die Kauschwitzer Bürger spendeten dafür die für damalige Zeit enorme Summe von 20.000 Mark. Allerdings reichten die Mittel nicht für eine Außensanierung. Diese konnte erst in den Jahren 1992-1994 vollendet werden. Am 05. Juni 1994, genau 230 Jahre nach der ersten Einweihung, konnte die Kapelle erneut geweiht werden.
Das Rittergut Kauschwitz
Direkt neben der Kapelle steht das alte Rittergut von Kauschwitz. Seit 1999 widmet sich ein Verein seiner Erhaltung. Zahlreiche Baumaßnahmen konnten schon verwirklicht werden und nun kann das Rittergut als Vereinstreff und für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Hier findet zum Beispiel das jährliche Framo-Oldtimer-Treffen statt, aber auch das Ritterguts-Advent am dritten Advent oder das Sommerfest im August sind ein beliebter Anlaufpunkt. Besonders das ehemalige Wirtschaftsgebäude, das sogenannte Steinhaus mit seinem Fachwerk ist inzwischen zu einem richtigen Schmuckstück geworden.
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
- Nur drei Kilometer entfernt liegt der kleine Ort Syrau. Die Drachenhöhle und die Windmühle sind besonders sehenswert.
- Von Kauschwitz sind es nur knapp fünf Kilometer bis zur Innenstadt von Plauen mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten.