Mitten in der Stadt Plauen – direkt im Alten Rathaus befindet sich das einzige Spitzenmuseum Deutschlands.
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Das Spitzenmuseum in Plauen
Der geneigte Besucher kann hier in wechselnden Ausstellungen den historischen Wandel bei der Produktion aber auch direkt in der Gestaltung bewundern.
Hier erfahren wir, dass Ende des 19. Jahrhunderts die maschinengestickte Tüllspitze in Plauen erfunden wurde. Damit wurde der Grundstein für Plauen als Zentrum der Spitzen- und Stickereiindustrie gelegt.
Nur wenige Jahre später ermöglichen die Schiffchen-Stickmaschinen die Fertigung der Luftspitze (auch Ätz- oder Guipurespitze genannt). Bei der Herstellung von Luftspitze wird ein spezieller Trägerstoff aufwändig bestickt und später ausgelöst.
Dabei entsteht eine fantastisch leichte, sich selbst tragende Stickspitze. Das besondere ist ihre Dreidimensionalität, die ein subtiles Relief schafft, das sie besonders edel aussehen lässt.
Der Siegeszug der Plauener Spitze
Die Marke Plauener Spitze wurde geboren und sie tritt ihren Siegeszug an. Einen Höhepunkt stellt die Erstplatzierung auf der Weltausstellung in Paris 1900 dar.
Die Entwicklung der Spitze ist eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden. Plauen wird zu einer prosperierenden Stadt. Straßenbahnen gibt es hier lange vor den Städten Nürnberg und München.
Es entstand eine großzügig angelegte „Kunstschule für Textil-Industrie“ mit Außenstellen u.a. in Paris und das dazugehörige Textilmuseum gehörte zu den reichhaltigsten Deutschlands. Um 1910 zählt Plauen zu den 25 größten Städten Deutschlands, wird viertgrößte Stadt in Sachsen. Plauen wird weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Anhand von kostbaren Spitzen und edlen historischen Kleidern erhält der Besucher im Spitzenmuseum einen Einblick in die Entwicklung der Spitze. Auch lässt sich im Museum auf eindrucksvolle Weise nachvollziehen, wie viel Arbeitsschritte für eine klassische Spitzendecke notwendig sind.
In den altehrwürdigen Räumen finden Sie nicht nur Spitzen, auch die Maschinen, die zur Herstellung benötigt werden, können Sie bewundern. Zu sehen sind zum Beispiel eine alte Stickmaschine die über 100 Jahre alt ist, aber auch Mehrkopfstickautomaten aus den 30er Jahren.
Neuheiten in Sachen Plauener Spitze
Aber nicht nur die vergangen Zeiten werden im Spitzenmuseum in Plauen beleuchtet. Im letzten Raum des Museums finden Sie aktuelle Trends in Sachen Spitze. Hier werden aktuelle Kollektionen ausgestellt, wie z.B. die Accessoires der Modespitze Plauen aus der Annenstraße 9, die sie auch im dortigen Ladengeschäft finden, bis hin zu aktuellen Trends bei technischen Stickereien.
In der Wandelhalle des Rathauses können sie außerdem die Kleider der letzten Spitzenprinzessinnen bestaunen.
Ein ganz besonderen Höhepunkt bildet das Kleid von Irene Luft, das Franziska Knuppe zum Wiener Opernball 2013 trug. Das Kleid wurde komplett aus Plauener Spitze gefertigt und nach dem Opernball vom Spitzenmuseum für die Ausstellung ersteigert.
Öffnungszeiten Plauener Spitzenmuseum:
- Montag: geschlossen (oder nach Vereinbarung)
- Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr
- Samstag – Sonntag: 10 – 16 Uhr
- oder hier stets aktualisiert (Homepage der Stadt Plauen)
Telefon:
03741 – 222355