Spitzenmuseum Plauen – auf den Spuren der Spitze

Mitten in der Stadt Plauen – direkt im Alten Rathaus befindet sich das einzige Spitzenmuseum Deutschlands.

Das Plauener Spitzenmuseum
Das Plauener Spitzenmuseum

Das Spitzenmuseum in Plauen

Der geneigte Besucher kann hier in wechselnden Ausstellungen den historischen Wandel bei der Produktion aber auch direkt in der Gestaltung bewundern.

Hier erfahren wir, dass Ende des 19. Jahrhunderts die maschinengestickte Tüllspitze in Plauen erfunden wurde. Damit wurde der Grundstein für Plauen als Zentrum der Spitzen- und Stickereiindustrie gelegt.

Das Plauener Spitzenmuseum - historische Stickmaschine
Eine Stickmaschine im Spitzenmuseum

Nur wenige Jahre später ermöglichen die Schiffchen-Stickmaschinen die Fertigung der Luftspitze (auch Ätz- oder Guipurespitze genannt). Bei der Herstellung von Luftspitze wird ein spezieller Trägerstoff aufwändig bestickt und später ausgelöst.

Dabei entsteht eine fantastisch leichte, sich selbst tragende Stickspitze. Das besondere ist ihre Dreidimensionalität, die ein subtiles Relief schafft, das sie besonders edel aussehen lässt.

Das Plauener Spitzenmuseum
Automat zum Auslesen der Lochkarten ca. aus dem Jahre 1925

Der Siegeszug der Plauener Spitze

Die Marke Plauener Spitze wurde geboren und sie tritt ihren Siegeszug an. Einen Höhepunkt stellt die Erstplatzierung auf der Weltausstellung in Paris 1900 dar.

Die Entwicklung der Spitze ist eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden. Plauen wird zu einer prosperierenden Stadt. Straßenbahnen gibt es hier  lange vor den Städten Nürnberg und München.

Das Plauener Spitzenmuseum historische Werbeanzeige
Werbeanzeigen für eine der vielen Spitzenfirmen in Plauen und Umgebung

Es entstand eine großzügig angelegte „Kunstschule für Textil-Industrie“ mit Außenstellen u.a. in Paris und das dazugehörige Textilmuseum gehörte zu den reichhaltigsten Deutschlands. Um 1910 zählt Plauen zu den 25 größten Städten Deutschlands, wird viertgrößte Stadt in Sachsen. Plauen wird weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Das Plauener Spitzenmuseum - Entwurf eines Kleides aus den 30er Jahren
Ein Entwurf der Kunstschule Plauen aus den 30er Jahren

Anhand von kostbaren Spitzen und edlen historischen Kleidern erhält der Besucher im Spitzenmuseum einen Einblick in die Entwicklung der Spitze. Auch lässt sich im Museum auf eindrucksvolle Weise nachvollziehen, wie viel Arbeitsschritte für eine klassische Spitzendecke notwendig sind.

Das Plauener Spitzenmuseum Abendkleid aus den 30er Jahren mit Plauener Spitze
Ein Abendkleid aus den 30er Jahren

In den altehrwürdigen Räumen finden Sie nicht nur Spitzen, auch die Maschinen, die zur Herstellung benötigt werden, können Sie bewundern. Zu sehen sind zum Beispiel eine alte Stickmaschine die über 100 Jahre alt ist, aber auch Mehrkopfstickautomaten aus den 30er Jahren.

Neuheiten in Sachen Plauener Spitze

Aber nicht nur die vergangen Zeiten werden im Spitzenmuseum in Plauen beleuchtet. Im letzten Raum des Museums finden Sie aktuelle Trends in Sachen Spitze. Hier werden aktuelle Kollektionen ausgestellt, wie z.B. die Accessoires der Modespitze Plauen aus der Annenstraße 9, die sie auch im dortigen Ladengeschäft finden, bis hin zu aktuellen Trends bei technischen Stickereien.

Das Plauener Spitzenmuseum - Accessoires der Modespitze Plauen
Teile der Kollektion aus Plauener Spitze der Modespitze Plauen

In der Wandelhalle des Rathauses können sie außerdem die Kleider der letzten Spitzenprinzessinnen bestaunen.

Das Plauener Spitzenmuseum Kleid der Spitzenprinzessin des Jahres 2010
Kleid der Spitzenprinzessin des Jahres 2010

Ein ganz besonderen Höhepunkt bildet das Kleid von Irene Luft, das Franziska Knuppe zum Wiener Opernball 2013 trug. Das Kleid wurde komplett aus Plauener Spitze gefertigt und nach dem Opernball vom Spitzenmuseum für die Ausstellung ersteigert.

Ballkleid von Irene Luft | Wiener Opernball 2013 – Bild: Triumph AG

Öffnungszeiten Plauener Spitzenmuseum:

  • Montag: geschlossen (oder nach Vereinbarung)
  • Dienstag – Freitag:  10 – 17 Uhr
  • Samstag – Sonntag: 10 – 16 Uhr
  • oder hier stets aktualisiert (Homepage der Stadt Plauen)

Telefon:

03741 – 222355

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