Im heutigen Blogpost nehmen wir Sie mit auf eine winterliche Wanderung von der Talsperre Muldenberg zum Sauteich. Auch wenn der Name nicht einladend klingt, ist es einer der idyllischsten Seen im Vogtland.
Inhaltsverzeichnis
Auf zur Winterwanderung
Der Winter lässt sich in diesem Jahr wirklich Zeit. In den flacheren Regionen des Vogtlandes herrschen immer noch fast frühlingshafte Temperaturen. Aber das Vogtland hat auch sehr schneesichere Gebiete – besonders im sächsischen und tschechischen Teil. Um in den Genuss einer schneebedeckten Landschaft zu kommen, fahren wir in die höher gelegenen Gebiete. Die Region um Schöneck und Klingenthal in Sachsen ist da bestens geeignet. Eine Wanderung im Winter, wenn alles so schön weiß verhüllt ist, hat immer auch etwas magisches und romantisches. Der Schnee verzaubert nicht nur die Landschaft. Also nichts wie raus und die Natur genießen.
Von der Talsperre Muldenberg zum Sauteich
Wir entscheiden uns für einen Ausflug zur Talsperre Muldenberg und wandern von hier zum Sauteich. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Talsperre Muldenberg. Wir parken unweit der Gaststätte Zur Talsperre in der Nähe der Staumauer.
Die Talsperre ist eine reine Trinkwassertalsperre und wurde in den Jahren 1920 bis 1925 erbaut. Bemerkenswert ist die 525 Meter lange Bruchsteinstaumauer. Auch wenn von ihr nur 476 Meter sichtbar sind, ist sie die größte Staumauer Sachsens. Von der Mauerkrone bietet sich ein wunderbarer Blick über die Talsperre. In ihr wird das Wasser der Roten Mulde, der Weißen Mulde und des Saubaches gestaut. Letzter wird uns auf unserem Wanderweg noch mehrfach begegnen.
Wir verlassen die Staumauer wieder und biegen links von ihr auf den ausgeschriebenen Weg. Von hier aus sind es circa zwei Kilometer bis zu unserem eigentlichen Ziel: dem Sauteich
Wir laufen die erste Strecke entlang des Ufers. Hier laden immer wieder kleine Rastplätze zur Erholung ein und es bieten sich idyllische Blicke auf das Wasser. Der gut ausgeschilderte Weg führt uns in das Gebiet der ehemaligen Floßgraben. Das Gebiet entstand Ende des 16. Jahrhunderts unter Kurfürst August I. Mit ihrer Hilfe konnte das begehrte Brennholz über die Rote und Weiße Mulde bis nach Leipzig und Halle geflößt werden.
Da die Kapazitäten nicht ausreichten, wurde das vogtländische Floßsystem immer wieder erweitert. 1610/11 wurde letztlich auch der Saubach floßbar gemacht. In diesem Zusammenhang wurde der Sauteich angelegt. In ihm wurde Wasser angestaut, um die Bäche mit genügend Wasser versorgen zu können. Nun konnte auch Holz aus dem Gebiet um den Schneckenstein geflößt werden. Um die Tradition lebendig zu halten, findet jedes Jahr am Himmelfahrtstag in Muldenberg das Flößerfest mit Schauflößen statt.
Aber nun weiter entlang des Weges. Wir folgen der Ausschilderung des Kammwegs und biegen in das Gebiet ein, das von den Armen des Saubaches durchzogen ist. Nach ein paar Hundert Metern geht es über zwei Holzbrücken über den Bach und wieder hinauf auf die andere Seite des Saubaches. Nun stehen wir direkt vor dem erhöht gelegenen Sauteich. Idylle pur. Ganz still liegt der See umringt von Tannen mitten im Wald.
Und das Wetter könnte nicht besser sein. Nachdem es anfänglich noch bewölkt war, rissen die Wolken auf und wir konnten den Sauteich im romantischem Nachmittagslicht genießen. An einer kleinen Hütte laden Bänke zum Verweilen. Wir genießen die Ruhe und die umwerfende Schönheit des Ortes.
Linkerhand des Sauteiches lässt eine Floßrutsche die Flößerei lebendig werden. Mit Hilfe der hölzernen Rutsche wurden früher die Höhenunterschiede überwunden. Sie wurde vom Flößerverein in Muldenberg originalgetreu erneuert.
Unser Weg führt uns weiter rechts am Sauteich entlang bis zu dem Ort, an dem früher die Saubachhäuser standen. Dies waren die Häuser der Flößer. Heute erinnert an sie nur noch eine Tafel. Nach wenigen Metern erreichen wir die Abzweigung vom Hinweg. Hier hat man die Wahl: Entweder geht man rechterhand den kürzeren Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt oder man kann die Muldenbergtalsperre auf dem Weg, der linkerhand weiter führt, umrunden.
Fazit
Der Sauteich ist ein absoluter Geheimtipp. Er liegt idyllisch und ein wenig versteckt mitten im Wald. Er ist ein sehr lohnendes Ausflugsziel für alle die ein wenig Ruhe und Erholung suchen. Ein schöner und kurzer Wanderweg, der weitestgehend auf ebenem Gelände entlangführt. Übrigens: der Sauteich ist Teil der Etappe 13 des Kammwegs. Sie führt von Mühlleiten nach Schöneck.
Weitere Waldseen im Vogtland
- Der Vogtlandsee bei bei Grünheide ist größer als der Sauteich aber auch ein sehr idyllischer und ruhiger kleiner Waldsee, den man gut umwandern kann.