Der Hohe Stein – Vysoký kámen – ist ein Felsmassiv im Böhmischen Vogtland unweit der Grenze zu Deutschland ganz in der Nähe von Eubabrunn. Wer sich zu einer Wanderung aufmacht, um den Felsen zu erklimmen, wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
Inhaltsverzeichnis
Wanderung zum Hohen Sein – Vysoký kámen
Schon lange stand ein Ausflug zum Hohen Stein auf unserer Ausflugswunschliste. Nun war es endlich soweit. Während wir in Plauen bei Frühlingswetter gestartet sind, erwartete uns in den höheren Regionen des Vogtlandes noch herrliches Winterwetter.
Wir starten unsere Wanderung am großen Parkplatz des Freilichtmuseums in Eubabrunn – ein Ortsteil von Markneukirchen. Der Wanderparkplatz ist Ausgangspunkt für zahlreiche lange und kurze Wanderungen.
Der Hohe Stein ist sehr gut ausgeschildert. Wir folgen den gelben Markierungen und laufen los. Zusätzlich erleichtern grüne Wegweiser mit den ungefähren Zeitangaben die Orientierung.
Der Weg durch den Ort führt vorbei an pittoresken Häusern, die zum Freilichtmuseum gehören. Ein Besuch des Museums heben wir uns für den Sommer auf, wir nutzen das schöne Winterwetter für den Aufstieg zum Hohen Stein und hoffen auf eine gute Fernsicht.
Unterwegs im Winterwunderland
Schon in Eubabrunn geht der Weg immer steil bergan. Kurz hinter Bergwiese mit einem wundervollen Panoramablick ins Land führt der Weg an der Lohe Hütte vorbei direkt in den Wald.
Nach circa 3 Kilometern überqueren wir die tschechische Grenze, der Großteil des Wegs liegt nun schon hinter uns. Laut Ausschilderung sind es nur noch 10 Minuten und der Gesamtweg sollte 50 Minuten dauern.
Allerdings lag bei unserer Wanderung noch sehr viel Schnee. So war der Weg etwas mühevoller, als eigentlich erwartet und wir haben dadurch wesentlich länger gebraucht. Letztlich waren wir knapp 1,5 Stunden bergauf unterwegs. Aber der Anstieg wurde definitiv belohnt.
Der Hohe Stein im Vogtland
Schon der erste Blick auf die bizzare Felsformation ist fantastisch. Der Hohe Stein – Vysoký kámen – ist ein Felsmassiv, das aus Grauwackenquarzit besteht.
Das ist ein Quarzit auf Schiefergrund, der übrigens auch Hoher-Stein-Quarzit genannt wird. Im Laufe der Jahrmillionen haben sich die schroffen Formen des Massivs ausgebildet und prägen die Landschaft. Wir sind auf einer Höhe von ca. 770 Meter. Die Angaben an den unterschiedlichen Hinweistafeln am Hohen Stein divergieren zwischen 768 und 774 Metern.
Der Weg führt uns entlang der ca. 300 Meter langen Felsformation zum nördlichen Ende. Von hier aus ist der Aufstieg zum Felsplateau am einfachsten. Mehrere einzelne Felsentürme ragen auf dem Felsplateau empor.
Am nördlichen Ende sind der Schnabel (Zobák) und der Windfelsen (Vêtrná skála) besonders beeindruckend. Rechts und links des Plateaus fällt der Fels oft steil ab.
Wir laufen durch den Schnee weiter auf dem Plateau entlang. Wir versuchen möglichst dorthin zu treten, wo schon anderer Wanderer vor uns ihre Fußspuren hinterlassen haben, um nicht im Schnee zu versinken. Das klappt nicht immer.
Was für eine Aussicht!
Aber wir kämpfen uns durch den Schnee zum höchsten Punkt des Hohen Stein vor – dem Aussichtsfelsen (Vyhlidková Skála) am südlichen Ende Plateaus. Über einen Metallsteg und eine Leiter, die 2014 an den Felsen angebracht wurden, erreichen wir die Aussichtsplattform.
Wir sind überwältigt von dem fantastischen Ausblick. Einen so weiten Blick von deutlich über 50 km hatten wir in der Tat nicht erwartet. Von hier oben sieht man Adorf, Markneukirchen oder auch den Kaiserwald, den Böhmerwald, den Frankenwald oder das Fichtelgebirge mit dem Ochsenkopf – eine seltene 180° Fernsicht von Süd über West Richtung Nord.
Der blaue Himmel und der weiße Schnee tun ihr übriges, um die Landschaft in ein ganz besonderes Licht zu zaubern. Die Sonne lässt den Schnee glänzen. Die Aussicht zählt auf jeden Fall zu den besten des Vogtlandes. Hier könnte man Stunden verbringen.
Aber so langsam müssen wir an den Heimweg denken. Unser Abstieg führte uns direkt am Felsplateau hinab. Da schon andere Wanderer genau diesen Weg wählten, versuchten wir es auch. Mit ein wenig Rutschen ging es langsam aber sicher nach unten.
Noch völlig beeindruckt von der Schönheit des Felsens treten wir unseren Rückweg nach Eubabrunn an. Nach dem ersten großen Steilstück gibt es an der Weggabelung die Möglichkeit, einen Alternativweg Richtung Erlbach/ Eubabrunn einzuschlagen.
Da es aber schon dämmerte und wir noch im Gasthaus „Grünes Tal“ am Freilichtmuseum einkehren wollten, entschieden wir uns für den kürzeren Weg vom Aufstieg und wurden zusätzlich mit einem wunderbaren Sonnenuntergang belohnt. Schöner kann der Tag nicht enden.
Fazit
Auch wenn der Anstieg recht steil ist, wir immer wieder im tiefen Schnee versunken sind, möchte ich diese wunderschöne Wanderung nicht missen. Wir hatten im Vorfeld schon zahlreiche Bilder vom Hohen Stein und vom Ausblick gesehen, aber die Realität übertrifft alle Bilder.
Was für ein Blick! Und die weiße, fast menschenleere Landschaft tut ihr übriges. Nur wenige Wanderer sind mit uns unterwegs. So können wir nicht nur die Natur sondern auch eine unbeschreibliche Stille genießen. Der Hohe Stein ist ein Ausflugsziel, das sie nicht verpassen dürfen.
Was es in der Nähe vom Hohen Stein zu entdecken gibt
- In Eubabrunn gibt es zahlreiche weitere Wanderwege
- Freilichtmuseum Eubabrunn mit der Gaststätte „Grünes Tal“
- Markneukirchen mit dem Musikinstrumentenmuseum
Mit dem Blogbeitrag nehme ich an der Blogparade von Abenteuerzeilen teil. Hier entsteht eine Sammlung von Wanderrouten, die besonders gut für Einsteiger geeignet sind. Gerade für Einsteiger ist es schön, sich bei einem Aufstieg mit einem fantastischen Blick über die Landschaft zu belohnen.