Im südlichsten Zipfel des sächsischen Vogtlands liegt Bad Brambach. Was es hier alles zu entdecken gibt, erfahren Sie im Blogpost.
Inhaltsverzeichnis
Im südlichsten Teil Sachsens gelegen
Schon in Bad Elster geht es beschaulicher zu, als in den großen Bädern auf der tschechischen Seite. Wer es noch ruhiger mag, dem sei Bad Brambach empfohlen. Durch die Ruhe und Idylle entwickelt die kleine Stadt ihren ganz eigenen Reiz.
Zur Geschichte von Bad Brambach
Der Ort im südlichen Zipfel von Sachsen blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1154 wurde Bad Brambach das erste mal erwähnt. Egilwert von Brantpuch hatte hier ein Rittergut. Später gehörte der Ort dem fränkisch böhmischen Adelsgeschlecht von Zedtwitz. 1842 fiel ein Großteil des Ortes einem Brand zum Opfer. Beim Neuaufbau orientierte man sich an den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten – denn auch hier fertigte man im Nebenerwerb Webwaren und wirkte Strümpfe. So entstanden hauptsächlich Häuser mit einer angeschlossenen Werkstatt. Ein weiterer Aufschwung kam mit der Anbindung an die Bahnlinie 1865. Nun hielt auch die Geigen- und Geigenbogenherstellung Einzug in den kleinen Ort.
Nur wenige Jahre später wurde der Grundstein für eine weitere Erwerbsquelle gelegt: 1890 entdeckte der Bauer Christian Schüller beim Torfstechen auf seiner Wiese eine Quelle mit Mineralwasser. Er füllte aus der Quelle per Hand Wasser in Flaschen ab. Zwar konnte er Kisten mit Mineralwasser nach Oelsnitz verkaufen, aber der Versuch, Badegäste anzuziehen, scheiterte, auch wenn er direkt neben seiner Quelle ein Flußbad und eine Unterbringung für Sommergäste erbauen lies. Allerdings konnten durch sein Engagement weitere kapitalkräftige Unternehmer angelockt werden. So wurden noch weitere Quellen entdeckt und der Brunnenversand weiter ausgebaut. 1908 erfolgte die Gründung der Brambacher Sprudel GmbH. Der „Brambacher Sprudel“ wurde weit über die Grenzen des Landes hinaus zu einem Qualitätsbegriff.
Von der Sommerfrische zum Kurort
Die eigentliche Entwicklung zu einem Heilbad setzte 1910 ein. In diesem Jahr wurde die Wettinquelle entdeckt. Sie besaß einen außergewöhnlich hohen Radongehalt. Er war so hoch, dass er alle bis dato bekannte Quellen übertraf. Das Resultat lies die Fachwelt aufhorchen. Vom Institut Fresenius aus Wiesbaden reiste man persönlich an, um die Richtigkeit der Werte zu prüfen. 1912 konnte der Kurbetrieb beginnen. Allerdings erst nach langen Verhandlungen mit dem benachbarten Bad Elster. Hier fürchtete man einen Einbruch bei den Gästezahlen. Man einigte sich darauf, dass Wasser aus der Quelle nach Bad Elster geliefert wird, um auch dort Radonbehandlungen anbieten zu können.
Gäste strömten aus ganz Europa in den kleinen Ort. Doch leider brachte der erste Weltkrieg die Entwicklung der Kuranlage zum Stillstand. Aus dem Kurhotel wurde ein Lazarett für Soldaten. Direkt nach dem Krieg wurde der Kurbetrieb erneut aufgenommen und die Gäste fuhren wieder nach Bad Brambach. Der Kurpark wurde erweitert und weitere Hotels und Kureinrichtungen gebaut. Nun unterbrach der zweite Weltkrieg die weitere Entwicklung.
Am 03. Juli 1945 kamen die russischen Soldaten nach Bad Brambach. Und anscheinend fanden sie am Ort Gefallen. Sie waren von der Heilkraft der radioaktiven Quellen fasziniert und richteten ein Sanatorium für Soldaten und Offiziere ein. Und man nahm zahlreiche bauliche Veränderungen vor. Es wurden die medizinischen aber auch die kulturellen Einrichtungen verbessert. Die Veränderungen gingen sogar soweit, dass man aus der ehemaligen Reichskanzlei von Hitler in der Berliner Wilhelmstraße Marmorplatten und eine Bronzeskulptur nach Bad Brambach transportieren lies.
Mit dem Marmor wurde eine Art Triumphbogen erbaut, der allerdings 1956 wieder abgerissen wurde, sowie ein kleiner Flachbau errichtet. Die Skulptur – ein sitzender Frauenakt – steht heute in der Nähe des Teiches leicht versteckt von den großen Rhododendronbüschen.
Spaziergang durch den Kurpark von Bad Brambach
Auch heute kann man in Bad Brambach kuren oder einen Wellnessaufenthalt buchen. Aber auch ganz ohne Anwendungen kann man hier eine herrliche Zeit verbringen. Der historische Kurpark lädt zu ruhigen Spaziergängen ein. Er umfasst eine Fläche von ca. 16 Hektar und reicht bis nach Tschechien.
Das Herzstück ist sicherlich die Festhalle, aber auch die kleinen Brunnenhäuser sind sehenswert. Man kann gemütlich auf den geschwungene Wegen spazieren und entdeckt immer wieder den kleinen Röthenbach, der durch das Gelände zieht. Besonders schön sind die Informationstafeln, die zur 100-Jahr-Feier errichtet wurden. Hier erfährt man viel Wissenswertes über die Vergangenheit der Kuranlagen.
Für einen Café am Nachmittag bietet sich das Eiscafé Grenzland an. Hier gibt es leckeren selbstgebackenen Kuchen und natürlich Eis.
Übernachten in Bad Brambach
Wer die Gegend näher erkunden möchte und eine Ferienwohnung in Bad Brambach sucht, dem empfehlen wir das Gästehaus Siebert. Hier gibt es unterschiedliche Ferienwohnungen für 2-4 Personen und auch wer nur einen Stellplatz für den Van sucht, ist hier genau richtig.
Was kann man rund um Bad Brambach entdecken
Auch wer weitere Wanderungen unternehmen möchte, ist hier genau richtig. Rund um Bad Brambach gibt es ausgedehnte Wälder. Eine sehr schöne Wanderung bietet sich zum südlich gelegenen Kapellenberg an oder in das nördlich gelegene Dorf Raun, eines der schönsten Dörfer im sächsischen Vogtland.
Und bei schlechterem Wetter bietet sich ein Ausflug nach Markneukirchen an. Hier kann man das Musikinstrumentenmuseum oder Hüttels Musikwerkausstellung besuchen. Beides lohnt auf jeden Fall einen Besuch.