Unser heutiger Ausflug führt uns entlang des Kulturwegs der Vögte zur Burgruine Wiedersberg und dem gleichnamigen Ort am Feilebach.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte der Burg Wiedersberg
Der Ort Wiedersberg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Triebel, liegt unmittelbar an der ehemaligen Grenze inmitten der damaligen 5-Kilometer-Sperrzone. Der Ort durfte, wie viele andere auch, zu DDR-Zeiten nur mit einem Passagierschein betreten werden. Einige hundert Jahre früher führte direkt am Ort die Via Imperii vorbei. Sie war eine der großen Handelsstraßen und verband Stettin und Rom bzw. Venedig miteinander. Wiedersberg liegt strategisch günstig zwischen den Stationen Plauen und Hof.
Eng verbunden mit dem Handelsverkehr ist vermutlich auch der Bau der Burg, auch wenn er sich nicht genau datieren lässt. Sie soll in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch die Vögte von Weida erbaut worden sein und ging später (wahrscheinlich um 1250) in den Besitz der Vögte von Plauen über. Urkundlich erwähnt wurde die Burg erstmals 1267.
Aufgrund der zentralen Lage war sie nie als reine Wehrburg erbaut worden. Sie liegt leicht unterhalb des höchsten Punktes am Berg, was sie im Zweifelsfall zu einem leichten Ziel machen würde. Aber die Burg diente hauptsächlich zum Schutz und zur Sicherung der Handelsstraße und sie bot den Reisenden eine sichere Unterkunft.
Nach dem Vogtländischen Krieg endete hier die Herrschaft der Vögte, denn mit dem gesamten südlichen Vogtland fiel auch Wiedersberg an die Wettiner.
Das Ende der Burg liegt ebenso im Dunkeln wie ihr Anfang. Als letzte Inhaber ist die Familie von Magwitz verzeichnet. 1452 erwirbt sie die nicht nur die Burg, sondern auch das Dorf sowie das dort befindliche Rittergut. Familie Magwitz bevorzugte um 1500 als Wohnort das Rittergut und die Burg blieb von da an unbewohnt. Was allerdings genau zur Zerstörung der Burg führte, ist nicht belegt. Auch die Zeit der Zerstörung ist nicht überliefert.
Die Burgruine auf dem Haagberg
Von der ehemaligen Spornburg auf dem Haagberg in Wiedersberg finden sich heute nur einige Reste, aber sie lassen Rückschlüsse auf das ehemalige Aussehen zu. Die Burg bestand aus einem U-förmigen Kernstück, das mit einer Mauer als eine Art Schutzschild umgeben war. Im Inneren befanden sich Türme, Wohngebäude, Palas und Ställe.
Heute sind noch Reste der Mauer, der Palas und ein Turm erhalten. Besonders interessant sind die beiden direkt in den Fels geschlagenen Gräben zum Schutz der Burg. Sie sind heute noch sehr gut erkennbar.
Vormals gehörte zur Burg noch ein Vorwerk in Troschenreuth. Aber weder vom Vorwerk noch vom Ort ist heute etwas verblieben. Das Dorf wurde wegen seiner Grenznähe von den Grenztruppen der DDR 1972 komplett zerstört.
Sehenswertes im Ort Wiedersberg
Auch von dem im Ort Wiedersberg befindlichen Rittergut ist nicht mehr viel vorhanden. Nur der Turm zeigt ein ehemaliges Vorhandensein des Gutes an.
Das Rittergut verfiel zu DDR-Zeiten und wurde bis auf den Turm abgerissen. Ein ähnliches Schicksal sollte auch der Michaeliskirche in unmittelbarer Nähe wiederfahren.
Sie sollte im Rahmen einer Übung zur Zivilverteidigung zerstört werden. Zum Glück kam die Wende und die Kirche blieb von dem schlimmen Schicksal verschont. Die Kirche konnte durch bürgerliches Engagement erhalten und wiederaufgebaut werden.
Direkt am ehemaligen Rittergut befindet sich ein weiträumiger Parkplatz. Von hier aus können sie bequem nach wenigen Metern Aufstieg die Burgruine Wiedersberg erreichen.
Der Parkplatz ist ein guter Ausgangspunkt, um den Ort zu erkunden oder eine Wanderung in die Umgebung zu unternehmen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Im Innenbereich der Burg befinden sich Bänke und Wiesen, die ideal für ein Picknick sind. Und auch der Weg vom Parkplatz zur Burg ist nicht weit.