Auch wenn der größte Teil des Vogtlandes heute auf sächsischem Gebiet liegt, ist der Ursprung des Vogtlands im thüringischen zum finden – in der Osterburg Weida. Denn hier war die Heimat jener Vögte, die dem Land ihren Namen gaben „Terra advocatorum“ – das Vogtland.
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Die Geschichte der Osterburg Weida
Im 12. Jahrhundert wurde durch das deutsch-römische Kaisertum die Ostkolonialisierung vorangetrieben. Das Gebiet jenseits von Saale und Elster, das noch von den slawischen Sorben besiedelt wurde, sollte eingenommen werden.
In dieser Zeit erhält Erkenbert I. von Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1172 die Herrschaftsrechte über das Gebiet an der oberen und mittleren Elster. Um 1180 verlieh er den „Herren von Weida“ den Namen „advocatus“ = Vogt.
So liegt bei den Vögten von Weida die Wiege des Vogtlandes – zeitlich und namentlich.
Heinrich I., Sohn von Erkenbert I., lies zwischen 1163 und 1193 eine romanische Befestigungsanlage erbauen. Sie hat eine strategisch günstige Berglage und wurde früher nur das „Feste Haus zu Weida“ genannt. Im 13. und 14. Jahrhundert befand sich auf der Osterburg der Stammsitz der Vögte von Weida. Hier war die Residenz und das Verwaltungszentrum für das gesamte Vogtland.
Im 15. Jahrhundert fiel es durch Erbteilung an die Wettiner, die die Burg immer wieder umbauen ließen. Unter den Wettinern war die Burg Amtsverwaltung und Gerichtsbehörde. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg veranlasste um 1667 Herzog Moritz von Sachsen –Zeitz den Wiederaufbau des Schlosses. In dieser Form ist es auch heute noch zu bewundern.
Den Namen Osterburg erhielt die Burg erst im 16. Jahrhundert. Er leitet sich vom Begriff Osterland – das Land, das von den westlichen Kaiserpfalzen gesehen, so weit im Osten lag – ab.
Rundgang in der Osterburg
Besonders beeindruckend und imposant ist der 54 m hohe Bergfried mit seinen teilweise bis zu 5,70m dicken Mauern. Er stammt aus den Ursprungstagen der Burg und ist einer der ältesten erhaltenen Bergfriede Deutschlands.
Seine drei Zinnenkränze und der achteckige Aufbau machen den Wehrturm zu einer architektonischen Besonderheit. Schon von weitem ist er als Wahrzeichen hoch über der Stadt sichtbar. Lassen Sie sich auch nicht die Turmbesteigung entgehen, denn von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt Weida
Heute beherbergt die Osterburg ein Museum, eine Galerie und die „Wirtschaft zur Osterburg“. Aber auch das Außengelände ist sehr sehenswert. So finden Sie hier einen „mittelalterlichen Wurzgarten“. Schon früher diente er als Nutzgarten für die Küche, aber es wurden auch Pflanzen zu Heilzwecken oder zum Färben angebaut. Der Garten der Burg lädt auch heute noch zum Verweilen ein.
Auf dem Gebiet des Kräuergartens finden sie in die Wegestruktur eingelassene Pflastersteine. Sie weisen auf Gebäude hin, die gegen 1745 abgebrochen wurden. König August der Starke befahl die Einquartierung der Gräfin Cosel in die Osterburg, da Stolpen von den Preußen besetzt wurde. Allerdings fand die Übersiedlung der Cosel dann doch nicht statt.
Die Wiege des Vogtlandes – die Osterburg Weida dürfen Sie bei einem Urlaub im Vogtland auf keinen Fall verpassen.
Wann geöffnet?
Die Öffnungszeiten der Osterburg Weida finden Sie hier.
Wenn Sie in Weida mehr Zeit verbringen möchten – die Lohgerberei ist auf jeden Fall einen Besuch wert.