Kennen Sie Hermann Vogel? Selbst wenn Ihnen der Name nichts sagt, so haben Sie sicherlich schon einmal eine seiner wunderbaren Illustrationen zu Grimms-Märchen gesehen. Dem in Plauen geborenen Zeichner und Illustrator ist in seinem ehemaligen Wohnhaus in Krebes ein Museum gewidmet – das Hermann-Vogel-Haus.
Das Hermann-Vogel-Haus liegt in Krebes mitten im romantischen Burgsteingebiet. Es erinnert an einen der bekanntesten vogtländischen Künstler.
Inhaltsverzeichnis
Hermann Vogel – Illustrator und Zeichner aus dem Vogtland
Hermann Vogel wurde am 16. Oktober 1854 in Plauen als Sohn eines Baumeisters geboren. Nach seiner Schulzeit in Plauen beginnt er ein Jurastudium, aber schon bald wechselt er an die Dresdner Kunstakademie. Er studiert unter Ludwig Richter, dessen spätromantisches Werk prägende Einflüsse auf ihn hatte. Allerdings war auch dieses Studium nicht von langer Dauer.
Er erhielt einen lukrativen Auftrag zur Illustration der Deutschen Heldensagen von Wilhelm Wägner und brach daraufhin sein Studium ab. Von nun an bildete er sich autodidaktisch weiter. Weitere Aufträge folgen. Er arbeitet für den Verlag Braun & Schneider und für die in dem Verlag herausgegebene Zeitschrift Fliegende Blätter. Zusätzlich macht er sich als Illustrator von Grimms Märchen einen Namen.
Seine Illustrationen sind stark spätromantisch geprägt. Es sind wunderbar gezeichnete, humorvolle Bilder, die sich durch einen großen Detailreichtum auszeichnen. Sie sind gleichzeitig auch immer ein Ausdruck seiner Liebe zur Natur und zur vogtländischen Heimat.
Das Hermann-Vogel-Haus in Krebes im Burgsteingebiet
Um der damaligen Kunstmetropole Dresden nahe zu sein, kauft er sich 1887 ein Haus im Dresdner Stadtteil Loschwitz. Aber es zog ihn aufgrund seiner Heimat- und Naturverbundenheit immer wieder zurück ins Vogtland. Deshalb erwirbt er 1892 ein Grundstück am Kirchpöhl in Krebes. Hier entsteht ein villenartiges Fachwerkhaus nach den Plänen von Hermann Vogel und seinem Bruder Richard, der Architekt ist. In idyllischer Lage befindet sich nun hier sein Sommerwohnsitz und Atelier. In späteren Jahren wird das Haus sein Hauptaufenthaltsort. Hermann Vogel stirbt hier am 22. Februar 1921.
Aus dem Wohnhaus wird ein Museum
1944 erwirbt die Stadt Plauen das Haus. 1952 wird es als Museum eröffnet und Künstler können sich in drei Räumen einmieten. Nach dem Mauerbau werden große Teile des Burgsteingebietes und somit auch Krebes Sperrgebiet, was auch Auswirkungen auf das Hermann-Vogel-Haus hatte. Es wurde „vorrübergehend“ geschlossen.
1993 wird die Stadt Plauen wieder Eigentümer des Hauses. Nach einer umfangreichen Sanierung eröffnet es im Jahr 1997 als Außenstelle des Vogtlandmuseums Plauen. Den Besucher erwartet eine sehr schöne Dauerausstellung zum künstlerischen Werk Hermann Vogels.
Zahlreiche Illustrationen und Zeichnungen geben in den oberen Etagen einen gelungenen Überblick über sein Schaffen. Im Atelier stehen zusätzlich Möbel aus dem Besitz von Hermann Vogel, die sein Leben verdeutlichen. Von der Terrasse, deren Umrandung mit Märchenmotiven verziert ist, hat man einen wunderschönen Blick aufs Burgsteingebiet. Das Haus, das auf einer Anhöhe steht, erinnert farblich und stilistisch an ein großes Pfefferkuchenhaus.
Umrahmt wird das Haus von einem märchenhaften Garten mit einem Froschkönig-Brunnen und Bänken, die zur Ruhepause einladen. Aber man kann nicht nur das Hermann-Vogel-Haus besichtigen, sondern über die Sommermonate auch eine Ferienwohnung mieten.
Den Besuch des Hermann-Vogel-Hauses, sollten Sie unbedingt mit einer Wanderung durch das romantische Burgsteingebiet verbinden. Hier bietet sich ein Rundwanderweg zu den Burgsteinruinen und Ruderitz an. Halten Sie dabei die Augen offen – zahlreiche Motive werden Ihnen bekannt vorkommen.
Wo?
- Hermann-Vogel-Haus
- Burgsteinstraße 5, 08538 Krebes
- Geöffnet von April bis Oktober, die genauen Öffnungszeiten finden Sie auf Homepage der Stadt Plauen
- Informationen zur Ferienwohnung finden Sie auf der Seite der Wohnungsbaugesellschaft WBG Plauen