Unser heutiger Ausflug führt uns nach Leubnitz. Besonders sehenswert ist in dem kleinen Ort im Vogtland, der seit 2011 ein Ortsteil von Rosenbach ist, das frühklassizistische Schloss Leubnitz. Folgen Sie uns in den westlichsten Teil Sachsens.
Inhaltsverzeichnis
Ausflug nach Leubnitz
Leubnitz liegt rund 10 Kilometer westlich von Plauen und wurde erstmals 1300 urkundlich erwähnt. Der Ort ist durch die zahlreichen Mühlen geprägt. Die Papiermühle, die Forstmühle die Weißmühle oder die Teichmühle blicken auf eine lange Geschichte zurück. Dies brachte Leubnitz auch den Beinamen Mühlendorf ein. Einige der Mühlen sind noch (oder wieder) bewirtschaftet. So die Teichmühle, die mit einer rustikalen Gaststätte zur Einkehr einlädt.
Sehenswert ist außerdem die St. Marienkirche in Leubnitz. Sie wurde 1823 in ihrer heutigen Form erbaut. Aus dem Vorgängerbau aus dem Jahr 1517 wurden Teile vom Turm und der Umfassungsmauern mit eingebaut.
Zur Geschichte des Schloss Leubnitz
Vor der Einkehr in die Teichmühle geht es aber erst einmal ins Schloss Leubnitz und den angrenzenden Park. Das Schloss wurde in seiner heutigen Form als Wohnschloss im Stil des Frühklassizismus vom Rittmeister Heinrich Wilhelm von Kospoth errichtet. Es entstand auf dem Gelände eines 1763 abgebrannten Rittergutes aus dem Jahr 1574.
Heute gehört es zu den bedeutendsten Herrensitzen im Vogtland. Circa 100 Jahre nach dem Bau – 1890 – erhielt das Schloss seinen schönen Landschaftspark, in den man hauptsächlich heimische Gehölze pflanzte.
Von der Parkseite kommt die lange Fassade und frühklassizistische Struktur und Farbgebung besonders schön zur Geltung. Die Fassade besticht durch die Gleichmäßigkeit der Fensterfront, deren 13 Reihen jeweils durch schmale Lisenen getrennt sind.
Bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform war das Schloss Leubnitz im Besitz der Familie Kospoth. Danach wurde es bis 1998 als Schule genutzt. Heute befinden sich hier die Touristeninformation und ein Museum.
Eines der schönsten Herrenhäuser im Vogtland
Der wohl schönste Raum des Schlosses ist der Weiße Saal, der mit Stuckmarmor verziert wurde. Schon 1975/76 wurde der Saal im Zug von umfangreichen Sanierungsarbeiten restauriert.
Der Saal wurde wahrscheinlich schon von Beginn an als Musiksaal genutzt, davon zeugen unter anderem die Stuckverzierung, die Musikinstrumente darstellen und der historische, noch bespielbare Flügel aus der Zeit des Schlossbaues.
Diese Tradition aufnehmend, finden monatlich die „Leubnitzer Konzerte“ im Schloss statt. Wir selbst haben es noch nicht geschafft, ein Konzert im Schloss zu hören, aber die Akustik soll ganz hervorragend sein.
Natur und Jagd
Ebenso sehenswert sind das Herrenzimmer mit der hohen Eichentäfelung oder nachder Aufgangsbereich in der ersten Etage, der vom Thema der Jagd dominiert wird.
Bleiglasfenster mit Jagdmotiven und Trophäen schmücken den Raum. Das Thema setzt sich in der oberen Etage fort.
Die Dauerausstellung Natur und Jagd entstand hauptsächlich durch ehrenamtliche Arbeit und Spenden und wird ständig erweitert.
Die sehenswerte Ausstellung widmet sich der Natur und der Jagd und zeigt die besondere Verantwortung, die dem Jäger obliegt. Der Jäger ist letztlich verantwortlich für die gesunde Erhaltung der Arten und er muss auf die Balance im Wald achten. Zahlreiche Tierpräparate zeigen die Vielfalt der Natur der Umgebung
Die Ausstellung ist besonders gut für Kinder geeignet, denn sie hält zahlreiche Mitmachangebote bereit. Kinder können die Fauna und Flora mit allen Sinnen erleben. So gibt es eine Duftorgel, man kann den Tastsinn schulen und noch viel mehr entdecken.
Walther Löbering – Maler und Astronom
Im Obergeschoss befindet sich außerdem die Dauerausstellung zu Ehren des Malers und Astronoms Walther Löbering. Er wurde 1885 in Plauen geboren und studierte an der Kunstakademie in Dresden und war später Lehrer an der Kunstschule in Plauen. Künstlerisch waren vor allem seine Gemälde von Bedeutung – er gilt als „Altmeister der vogtländischen Malerei“.
Neben der künstlerischen Laufbahn war für ihn die Astronomie von großem Interesse. In seinem Haus in Fasendorf (unweit von Leubnitz) richtete er sich eine eigene Sternwarte ein. Das Ziel seiner Beobachtung und Forschung war hauptsächlich der Jupiter.
Obwohl er sich sein Wissen im Bereich der Astronomie nur autodidaktisch aneignete, wurde er für seine großen Leistungen auf diesem Gebiet 1954 mit der Leibnizmedaille ausgezeichnet. Auch sie kann in der Ausstellung bewundert werden.
In der „Galerie im Kreuzgewölbe“ im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen vogtländischer Künstler statt.
Weitere Informationen
Die Öffnungszeiten sowie weitere Informationen zu aktuellen Ausstellungen im Schloss Leubnitz finden Sie auf der Homepage.
Informationen zur Gaststätte Teichmühle finden Sie hier.
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