Das wir bei unseren Ausflügen im Vogtland immer auch auf der Suche nach schönen Cafés sind, ist dem geneigten Leser sicherlich nicht entgangen. Diesmal nehmen wir Sie mit ins Café Richter in Reichenbach und fühlen uns dort ein wenig wie in Wien.

[Werbung, da Ortsnennung und weil es schön dort ist]
Inhaltsverzeichnis
Das Café Richter in Reichenbach
Das Café Richter befindet sich in der Innenstadt von Reichenbach in der Bahnhofstraße 13 in einem altehrwürdigen Gebäude, dessen Geschichte mit dem Bau der Göltzschtalbrücke, verbunden ist. Die Dachbalken des Hauses stammen von dem Rüstholz, das beim Bau der Brücke verwendet wurde. Verbinden Sie doch gleich den Besuch in Reichenbach mit einem Ausflug zur Nahe gelegenen Göltzschtalbrücke.

Aber nun wieder zurück zum Café Richter: seit 1882 ist im Haus eine Konditorei beheimatet. 1910 übernimmt Richard Richter den kleinen Laden mit dem angeschlossenen Café. Von Gebäck über Baumkuchen bis hin zu Pralinen und Eis gibt es eine große Auswahl an süßen Sachen.

1925 wurde das Café und der Laden aus- und umgebaut und beide erhielten ihr heutiges Aussehen. Trotz großer Beschädigung im zweiten Weltkrieg konnte das Café schon am 20.08.1945 wieder öffnen.

1982 wurde aus dem Café Richter das HO Stadtkaffee. Aufgrund seiner schützenswerten Ausstattung wurde es 1984 in die Kreisdenkmalliste aufgenommen und 1995 vom Landkreis als Kulturdenkmal bestätigt. Seit 1991 trägt es seinen alten Namen Café Richter wieder.

Wiener Flair und der Charme der 20er Jahre
Das Café Richter in Reichenbach ist ein traditionsreiches Café das schon beim Betreten ein gediegenes Flair verströmt.

Mit seiner original erhaltenen Einrichtung bringt es ein wenig Wiener Kaffeehauskultur nach Reichenbach. Stilvolle Holzeinbauten, ein großer Windfang, Parkett, grüne Sitzpolster und Spiegel, die das Licht dezent reflektieren, dazu eine Zeitung oder ein Buch und der Duft von frischem Kaffee. Wir fühlen uns hier direkt zurückversetzt in die Beschaulichkeit der 20er Jahre.

Kein Wunder, dass das Café Richter gern auch Anlaufpunkt für berühmte Künstler gewesen ist.

So zählt Magda Schneider oder auch Paul Linke zu den Gästen. Paul Linke vergaß hier beim Skatspiel so sehr die Zeit, dass er seinen Auftritt im Kaiserhof verpasste und im Café abgeholt werden musste. Das können wir gut nachvollziehen, auch wenn wir kein Skat gespielt haben, sondern im einem Buch blätterten, haben wir hier die Zeit vergessen.

Der selbstgebackene Kuchen ist absolut köstlich. Probieren Sie auf jeden Fall den LPG-Kuchen. Er ist ganz fantastisch. Und wer es eher herzhaft mag – im Café Richter gibt es auch Mittagstisch. Das probieren wir beim nächsten Mal.

Fazit
Wir waren überrascht vom schönen nostalgischen Kaffeehausflair den das Café Richter verströmt und wir werden auf jeden Fall wiederkommen.

Toller Service und eine freundliche Bedienung runden unseren Nachmittag ab. Wir sind begeistert, dass sich das Café Richter über all die Jahre gerettet hat. Solch schöne nostalgische Cafés sind leider zur Seltenheit geworden. Ein großes Dankeschön an Jens vom Blog ALWATESTRA für den wunderbaren Tipp!

Sie möchten noch mehr über die 20er Jahre in Reichenbach erfahren. Begeben Sie sich doch auf einen Rundgang zu den Bauwerken von Rudolf Ladewig, der als Stadtbaumeister in Reichenbach in den späten 20er Jahren gewirkt hat. Seine bedeutenden Bauwerke finden Sie HIER.

Transparenzhinweis: Wir haben natürlich Essen und Getränk selbst bezahlt und der Beitrag spiegelt unsere eigene Meinung wieder und wurde in keiner Weise beeinflusst.